Stadtverwaltung sucht Mitarbeiter über Zeitarbeitsfirmen – SPD: „Inakzeptabel und teuer“

„Es ist für uns absolut inakzeptabel, dass in der Stadtverwaltung durch Unterstützung der so genannten Gestaltungsmehrheit freie Stellen mit Mitarbeitern von Zeitarbeitsfirmen besetzt werden. Was wird denn da gestaltet? Unsichere, schlecht bezahlte Arbeitsverhältnisse“, schimpft Angelika Esch, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und deren Sprecherin im Bau- und Vergabeausschuss. „Und dann sind die Kosten für die Stadt auch noch höher, weil die Zeitarbeitsfirma sich ihre Dienste teuer entlohnen lässt. Dass das Geld stattdessen nicht in die zumindest befristete Beschäftigung eines regulären Mitarbeiters investiert wird, ist uns absolut unverständlich.“ Die SPD-Fraktion hatte versucht, die Beauftragung einer Zeitarbeitsfirma zu verhindern und stattdessen einen Mitarbeiter zumindest befristet regulär einzustellen, war damit aber im Fachausschuss an Schwarz-Grün gescheitert, obwohl die Kosten geringer gewesen wären.

Die SPD-Fraktion fordert die Stadtverwaltung nun per Antrag auf, darüber zu informieren, welche Ämter Mitarbeiter über eine Zeitarbeitsfirma beschäftigen und wie lange diese Verträge noch laufen. „Außerdem möchten wir wissen, warum aus Sicht der Stadtverwaltung die Einschaltung einer Zeitarbeitsfirma erforderlich war und wie hoch jeweils die Kosten waren bzw. sind. Leider werden wir dabei aber nur erfahren, was die Zeitarbeitsfirma bekommt, nicht, was der Mitarbeiter wirklich verdient“, so Klein weiter. „Zeitarbeit kann nicht das Modell für den öffentlichen Dienst sein. Aber es ist die Folge der Politik der augenblicklichen Ratsmehrheit, die Personalkosten – koste es was es wolle – zu senken. Denn Kosten für die Zeitarbeitsfirma sind Sachkosten; und damit kann dann die Bilanz geschönt werden.“