Entscheidung zum Bädertarif in den Winter vertagt – SPD: „Will Schwarz-Grün etwa noch mehr aus den Badegästen herausquetschen?“

Kopfschütteln hat bei der SPD-Fraktion im Sportausschuss die gestrige Entscheidung der schwarz-grünen Ratsmehrheit ausgelöst, die Verwaltungsvorlage zum neuen Bädertarif in den Finanzausschuss zu verweisen. Auf dem Tisch lag ein überarbeiteter Tarif, nachdem die Verwaltung auf Antrag der SPD im Frühsommer vom Rat die Hausaufgabe erhalten hatte, den Ursprungsentwurf zu korrigieren. Denn dieser hatte eine unverhältnismäßig hohe Steigerung der Eintrittspreise für Kinder, Jugendliche und Schwerbehinderte vorgesehen. „Preiserhöhungen beim Normaltarif von rund einem Drittel sind schon happig“, so Peter Kox, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn damals. „Aber Kinder, Jugendliche und Schwerbehinderte mit 40%-igem Aufschlag zur Kasse zu bitten, ist völlig inakzeptabel.“

Im neuen Entwurf wurde die überdurchschnittliche Steigerung nun korrigiert. Im Ergebnis rechnet das Sportamt jetzt mit „nur“ 320.000 Euro anstatt ursprünglich 350.000 Euro Mehreinnahmen pro Jahr. Und genau diese Lücke nahmen CDU und Grüne zum Anlass, die Vorlage in den Finanzausschuss zu schieben. Dort solle nun geprüft werden, ob die 30.000 Euro Plus nicht doch zu erreichen wären. „Wie soll das gehen? Außer, man dreht doch wieder irgendwo an der Preisschraube für die Badegäste“, so Kox. „Die Entscheidung bzw. Nicht-Entscheidung ist selbst mit Blick auf die Haushaltsvernunft völlig unverständlich. Der Kämmerer hat seinerzeit mit der vieldiskutierten Giftliste dem Bäderbetrieb Einnahmesteigerungen von 300.000 Euro verordnet. Der jetzige Vorschlag liegt damit immer noch um 20.000 Euro darüber. Wollen CDU und Grüne etwa noch mehr aus den Badegästen herausquetschen?“