

„Wir freuen uns, dass die Schulkonferenz der Theodor-Litt-Schule am 28. September den Umwandlungsantrag in eine Gesamtschule beschlossen hat. Für uns ist es nun mehr als logisch zu beantragen, dass die Theodor-Litt-Schule zum Schuljahr 2011/2012 vierzügige Gesamtschule wird – Bonns 5. Gesamtschule; und das Ganze natürlich mit den entsprechenden räumlichen Voraussetzungen“, erklärt Gieslint Grenz, schulpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Eine Elternbefragung der Viertklässler, um den aktuellen Bedarf für weitere Gesamtschulplätze für das Schuljahr 2011/12 festzustellen, wie es das Schulgesetz des Landes NRW fordert, haben wir bereits beantragt.“
“Es darf keine unnötige Verzögerung geben. Das würde den Start der neuen Gesamtschule zum kommenden Schuljahr gefährden. Das darf nicht passieren! Wir wollen und müssen dem Elternwillen nach längerem gemeinsamen Lernen gerecht werden“, betont Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. Alle Jahre wieder werden Kinder an Bonner Gesamtschulen abgewiesen. Im vergangenen Schuljahr waren 420 Kinder betroffen, die an der Schulform ihrer Wahl keinen Platz fanden. „Wir setzen darauf, dass es die anderen Ratsfraktionen ernst meinen, wenn sie – wie unlängst in einem interfraktionellen Gespräch – betonen, dass man den Elternwillen in Bonn respektiere“, so die beiden Sozialdemokraten.
Die Theodor-Litt-Schule
Um die Zustimmung für längeres gemeinsames Lernen in den Ratsgremien auf breitere Akzeptanz zu stellen – gerade vor dem Hintergrund, dass sich die alte Landesregierung von CDU und FDP weigerte, weitere vollwertige Gesamtschulen zuzulassen – wurde u.a. auf Initiative der SPD und der damaligen Oberbürgermeistern Bärbel Dieckmann das Bonner Modell der Sekundarschule entwickelt und 2007 beschlossen. Für dieses Modell hatte sich die Theodor-Litt-Schule beworben und war mit den Schwerpunkten Spanisch und Technik als Projektschule eingestiegen. Als die derzeitige schwarz-grüne Ratsmehrheit den versprochenen Ausbau mit den entsprechenden Räumlichkeiten auch für den naturwissenschaftlichen Bereich aussetzte, war das Ende dieses Bonner Modells besiegelt. „Es wäre eine Verschwendung von Ressourcen, wenn man das Engagement einer Schule und ihre für Bonner Schülerinnen und Schüler gute Erreichbarkeit nicht nutzen würde, um dem Elternwillen nach längerem gemeinsamen Lernen in einer Gesamtschule zu entsprechen,“ bekräftigen Klein und Grenz.