
Ein Beschluss zur Sicherung der kulturellen Infrastruktur Bonns ist nicht dringlich. Mit dieser Auffassung verhinderte die schwarz-grüne Ratsmehrheit die Beratung eines Antrags von SPD und Linken in der Ratssitzung am 7. Oktober „Wir wollten ein Moratorium für Projekte mit Alleinstellungscharakter. Freie Träger sollten Planungssicherheit erhalten. Schwarz-Grün will darüber nicht einmal diskutieren“, so Bärbel Richter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Diese Koalition verkennt, dass jetzt bereits die Haushaltsanmeldungen aus den Fachbereichen laufen – in der Haushaltsdebatte, die erst 2011 in den Ausschüssen laufen wird, könnte es zu spät sein“, so Richter weiter.
„Unglaublich, man kann unterschiedlicher Meinung sein oder unterschiedliche Konzepte verfolgen, aber das schwarz-grüne Agieren im Hinblick auf die freien Träger in der Kulturszene ist nur noch als irrational zu bezeichnen“, kommentiert Jürgen Repschläger, Kultursprecher der Linken im Bonner Rat. „Gerade die überregional bedeutsamen Festivals, wie die Rheinkultur oder die Stummfilmtage brauchen ihre Planungssicherheit jetzt. Die Weigerung, dies auch nur gedanklich anzugehen, ist nicht mehr nachvollziehbar."