Festspielhaus/Beethovenhalle: „Solle doch niemand überrascht tun…“

Angesichts der aktuellen Kritik der Intendantin der Beethovenfestspiele, Ilona Schmiel, am Zustand der Bonner Beethovenhalle, beklagt die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn erneut, dass Bonn bei der Chance „Festspielhaus“ nicht entschlossener zugegriffen habe: „Es solle doch jetzt niemand überrascht tun. Diese Zustände sind dem Grunde nach doch lange bekannt und einer der Gründe, warum Bonn ein neues Festspielhaus gut tun würde. Sicher werden jetzt wieder viele Empörungen und Betroffenheiten in die Luft geblasen. Aber klar war doch immer – die Beethovenhalle hat einen millionenschweren Sanierungsbedarf. Und der fällt jetzt Bonn ganz alleine auf die Füße. Die Perspektive Neubau ist bestenfalls in weite Ferne gerückt, wenn nicht gar verspielt.“ klagen Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, und seine Stellvertreterin Bärbel Richter, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Mit Sorge erfüllt die Sozialdemokraten, wie die notwendigen Sanierungen aus dem öffentlichen Haushalt finanziert werden können, nachdem private Mittel zunächst dafür sicher nicht zur Verfügung stehen werden. „Klar ist aber auch – das geht ganz sicher nicht zu Lasten der freien Kultur. Diese braucht Planungssicherheit, kurzfristig, so wie wir dies am 11.10 in einer Erklärung zum Ausdruck gebracht haben, die wir gemeinsam mit der Fraktion Die Linke zur Weigerung von Schwarz-Grün zu einem Kürzungsmoratorium für Kulturprojekte mit Alleinstellungsmerkmal herausgegeben haben.“

„Aus unserer Sicht rächt sich hier der Kleinmut, den viele Akteure in den letzten Monaten bei der Diskussion um das Festspielhaus gezeigt haben. Und hier ist nicht zuletzt die Handlungsunfähigkeit der aktuellen Ratsmehrheit zu nennen, die zu diesem wichtigen Bonner Zukunftsprojekt nie eine gemeinsame Linie verfolgt hat. Und dieses Nichtstun wird jetzt teuer – für alle Bonner.“