
„In der Bonner Oper gibt es in den kommenden Spielzeiten jeweils weniger Premieren und Aufführungen als in der Vergangenheit. Deshalb sollte mit den Kölnern diskutiert werden, wie viele Produktionen der Kölner Oper in Bonn stattfinden können, solange die Kölner Oper umgebaut wird“, erklärt Bärbel Richter, stellvertretende Vorsitzende und kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn.
Der Umbau der Kölner Oper wird wohl drei Jahre dauern. Nach Interimsspielstätten wird bereits gesucht. Die Bonner Oper könnte dabei eine positive Rolle spielen. Und das Bonner Operhaus hat zeitlich noch Kapazitäten. Wie könnte also ein solcher Interimsbetrieb aussehen? Zunächst ist wichtig, dass beide Orchester – das Beethoven- und das Gürzenich-Orchester – Planungssicherheit haben und Personaleinsatz und Spielpläne abgestimmt sind. Denn die Planungen für 2012 sind sicherlich schon fortgeschritten. Natürlich geht es auch um das liebe Geld: Sicherlich gäbe es finanzielle Vorteile für Bonn, aber auch für Köln würden sich Synergien ergeben.
„Wenn das so klappt, könnte natürlich auch im Fall einer umfangreichen Sanierung der Bonner Oper der Weg umgekehrt funktionieren. Das würde bedeuten, dass weiterhin zwei Intendanten den jeweiligen Spielbetrieb steuern; die städtische Identität würde nicht aufgegeben. Es würde auch bedeuten, dass die Bonner Spielstätte besser ausgelastet würde – und dies über einen relativ langen Zeitraum. Regionale Zusammenarbeit würde im positivsten Sinne einem Langzeittest unterzogen. „Diese Lösung wäre eine Chance für Bonn, sein Kulturkonzept und für das Beethovenfest in der Region“, betont Richter.