
Die Beueler Fraktionsvorsitzenden Werner Rambow (Bündnis 90 / DIE GRÜNEN) und Dieter Schaper (SPD) erklären zur aktuellen Diskussion zur Minderung des Fluglärms am Flugplatz Hangelar:
Leider zeigen die Geschäfts- und Betriebsleitung der Flugplatzgesellschaft Hangelar, der Aufsichtsratsvorsitzende und die Gemeinschaft der am Landeplatz organisierten Flieger wenig Einsicht. Durch die aktuelle öffentliche Diskussion unter Druck geraten, versuchen sie Schadensbegrenzung mit Minimalangeboten.
„Als Reaktion auf unsere Forderung nach einem Startverbot für Gyrocopter kam das Angebot, Lärm mindernd nachzurüsten und mittags zwischen 13 und 15 Uhr sowie an den Wochenenden nach 13 Uhr nicht mehr zu starten. Das ist völlig unzureichend und hätte schon vor Jahren getan werden können“, erläutert Werner Rambow, stellvertretender Vorsitzender des Lärmschutzbeirates.
„Seit Jahren steigt die Lärmbelästigung für die Bevölkerung. 1.700 zusätzliche Gyrocopterflüge im Jahr 2010 bedeuten auch zusätzlichen Lärm. Wir wollen die Lärmentwicklung nicht verlangsamen. Wir wollen sie vermindern“, ergänzt Dieter Schaper, Aufsichtsrat der Flugplatzgesellschaft.
Die beiden Beueler Politiker sehen erheblichen weiteren Handlungsbedarf und fordern von der Flugplatzgesellschaft Hangelar, der Luftaufsicht beim Regierungspräsidenten Düsseldorf und der NRW-Landesregierung deutliche Zeichen und Taten. Denn auch der Fluglärm der Motorflugzeuge und der Hubschrauber wächst seit Jahren. „Würden für den Abflug konsequent die bisher empfohlenen Korridore und die Platzrunde nur für den Landeanflug genutzt, wäre schon viel erreicht. Das müsste natürlich für alle Flüge verbindlich werden“, so Schaper. Werner Rambow erklärt: „Wir haben schon vor Jahren vor dem Anwachsen des Hubschrauberlärms gewarnt. Dieser kommt nicht nur von Rettungsfliegern und der Bundespolizei, sondern vor allem von der europaweiten Wartung von Hubschraubern und den Platzrunden fliegenden Flugschulen. Die Zahl der reinen Platzrundenflüge, die jeweils nur 8 Minuten dauern, ist von 3.863 im Jahr 2007 auf 6.777 im Jahr 2009 gestiegen.“
Dieter Schaper und Werner Rambow sehen auch für die Finanzierung der Messstationen Möglichkeiten beim Flugplatz selbst: „Die Flieger verursachen den Lärm, von ihrer Seite wird der tatsächliche Lärm geleugnet. Wenn der Fluglärm gemessen werden muss, soll das von den Verursachern auch bezahlt werden. Die Luftaufsichtsbehörde und das Land NRW können dafür eine Anhebung der Landegebühren genehmigen. Und die Flugplatzgesellschaft kann das beantragen.“