U3-Ausbau in Bonn kommt nur schleppend voran – SPD lehnt Kindergartenbedarfsplan ab

Sascha Krieger
Dörthe Ewald

„Die Planungen der Stadt für den Ausbau von Betreuungsplätzen für Kinder unter 3 Jahren, insbesondere der Betreuung für Kinder ab 4 Monaten ist nicht ausreichend“, erklärt Dörthe Ewald, kinder- und jugendpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, zum Kindergartenbedarfsplan, den die Verwaltung in der heutigen Sitzung dem Jugendhilfeausschusses vorlegt. „Deshalb werden wir den Bedarfsplan in der jetzigen Form ablehnen.“

Lediglich 94 zusätzliche Plätze sollen in der Gruppenform II (Kinder von 4 Monaten bis unter 3 Jahren) geschaffen werden. „Wer diesem Bedarfsplan zustimmt, verabschiedet sich von dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für 1-jährige Kinder wie er ab 2013/2014 vorgesehen ist“, ergänzt Sascha Krieger, sachkundiger Bürger im Ausschuss.

Sehr erfreulich ist aus Sicht der beiden Sozialdemokraten, dass neue Kindertagesstätten gebaut werden. Besonders die Kooperationen der Stadt mit der Telekom und der Universität seien hervorzuheben. Allerdings reichen die Anstrengungen nicht aus, um auch diejenigen Kinder frühzeitig in der Kita aufzunehmen, die eine Betreuung brauchen, um einer Kindeswohlgefährdung vorzubeugen und zu mehr Chancengerechtigkeit beizutragen. Bonn muss als kinder- und familienfreundliche Stadt seinen Schwerpunkt auf den weiteren Ausbau der Betreuungsplätze legen. Dabei darf auch die Qualität in den Kitas nicht vernachlässigt werden. Dass vielfach die Erzieherinnen die Ausgabe des Mittagessens organisieren müssen, ist für Dörthe Ewald und Sascha Krieger nicht akzeptabel. „Die Einstellung von zusätzlichen Hauswirtschaftskräften ist daher unerlässlich“, so Dörthe Ewald.