

„Der Zustand unserer Straßen ist zurzeit sehr schlecht. Es sieht schon jetzt so aus wie am Ende des letzen Winters. Erschwerend kommt hinzu, dass die Löcher noch größer und tiefer sind als 2010“, mahnt Angelika Esch, stellv. Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und deren Sprecherin im Bau- und Vergabeausschuss.
„Was im Frühjahr notgedrungen nur ausgebessert wurde, muss jetzt schon wieder geflickt werden. Für Straßenbauexperten kommt das nicht besonders überraschend. Schließlich wurde nur mit dem sogenannten Kaltmischgut geflickt, das nicht für die Ewigkeit gemacht ist. In die Risse und Ränder dringt Wasser ein, der Frost sprengt dann alles wieder raus“, erklärt Esch. In den Städten Erfurt und Weimar wird für Reparaturen bereits der neue Pothole-Filling-Asphalt (PFA) eingesetzt, mit dem der Lochfraß an den Fahrbahnen schneller, effektiver und langlebiger verschlossen werden kann als bisher. Er soll sich auf Grund seiner Zusammensetzung besser mit dem Asphalt verbinden und dabei die Lochränder gut abdichten. „Darüber hinaus soll diese Lösung auch einen ökonomischen Vorteil bieten. Das bisher verwendete Kaltmischgut kostet zwischen 300 und 850 Euro pro Tonne. PFA ist schon für 100 bis 150 Euro zu haben“, ergänzt Hillevi Burmester, Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Bad Godesberg und Mitglied im Bau- und Vergabeausschuss. „Zudem kann man mit diesem Material auch bei Minusgraden arbeiten und die Straße ist relativ schnell – bereits nach einer Stunde anstatt nach acht bis neun Stunden – wieder befahrbar.“
Deshalb hat die SPD-Fraktion die Verwaltung per Antrag gebeten, darzulegen, ob sie sich bei den Städten Erfurt und Weimar nach deren Erfahrungen mit dem neuen PFA erkundigt hat und wenn ja, welche Folgerungen für Bonn daraus zu ziehen sind. Die Stadtverwaltung hat darauf vermeldet, sie sei im konstanten Dialog mit dem Hersteller und bezüglich der praktischen Erfahrung aus dem Modellversuch auch mit dem Tiefbauamt der Stadt Erfurt. „Es wäre gut für unsere Straßen, wenn dieser Dialog zu einem Umsteigen auf das neue Material führen würde“, wünschen sich die beiden Sozialdemokratinnen.