

Keine Schließung von Bädern in Bonn ohne einen entsprechenden Ratsbeschluss! Diese Erwartung wiederholt die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn mit Blick auf die abermalige Ankündigung der Verwaltung, in der Freibadsaison (nur) ein Freibad pro Stadtbezirk zu öffnen. Damit geht die Debatte um die Schließung von „Friesi“ oder „Rüngsi“ in Bad Godesberg und Römerbad oder Melbbad im Stadtbezirk Bonn in die nächste Runde. „Jeder weiß um die Notwendigkeit einer Neuordnung der Bonner Bäderlandschaft. Aber wir dürfen nicht zulassen, dass politische Entscheidungen durch das Abzählen der zu reparierenden Kacheln ersetzt werden. Hier ist der Rat gefordert und insbesondere die so genannte Gestaltungsmehrheit von CDU und Grünen; sie muss Farbe bekennen“, fordern Wilfried Klein, Vorsitzender und finanzpolitischer Sprecher, und Peter Kox, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn.
Dass sich die von der Ratsmehrheit und Verwaltung gewollte Bürgerbeteiligung – obwohl nicht repräsentativ –gegen die Schließung jedes einzelnen Bades ausgesprochen hat, stellt aus Sicht der SPD ein Problem dar, das ebenfalls die Ratsmehrheit zu lösen habe. „Überraschend ist das nicht. Wir haben von Anfang an Zweifel an diesem Verfahren gehabt, auch wegen genau dieser Ergebnisse, deren Verbindlichkeit im Vorfeld nicht geklärt worden ist. Ratsmehrheit und Verwaltung müssen nun den Teilnehmern an der Befragung erklären, warum genau dieses Ergebnis nicht umgesetzt wird – oder eben doch. In jedem Fall ist der Rat gefordert, hier zu entscheiden. Ohne einen Ratsbeschluss wollen wir kein Bonner Bad geschlossen wissen“, stellt Klein klar.
„An dieser wieder und wieder aufflammenden Diskussion ist nichts neu – auch nicht der 1-Bad-pro-Bezirk-Ansatz der Verwaltung. Wir haben schon im letzten Jahr vorgerechnet, wie die von der Verwaltung selbst als Einsparziel genannte Summe von 700.000 Euro erreicht werden kann. Im Übrigen warten wir noch immer auf eine stichhaltige Antwort auf unseren Antrag mit der Frage, wie eine Bäder GmbH unter dem Dach der Stadtwerke aussehen könnte. Die Diskussion im Finanzausschuss hat Mitte Februar übrigens ihr Einjähriges gefeiert. Und eines hat sich in diesem Jahr auch nicht geändert: Immer wieder bietet die Bäderdiskussion große Dramatik, ohne dass es irgendeinen Fortschritt in Sachen Gesamtkonzept gibt“, kritisiert Kox.