Abwanderung der DETECON Warnsignal für Bonn – „Standort Bonn muss sich wieder auf seine Stärken besinnen“

Wolfgang Hürter, Bezirksbürgermeister
Wolfgang Hürter
Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn
Wilfried Klein

Als bedrohliches Warnsignal für Bonn wertet die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn die erst jetzt bekannt gewordene Abwanderung der Telekom-Tochter DETECON von Bonn-Oberkassel nach Köln. Mit der Verlegung des Unternehmenssitzes ist auch ein Verlust von 600 Arbeitsplätzen in Bonn verbunden. „Es ist offensichtlich so, dass die Bonner Unternehmen ihre Entwicklung nicht mehr zwangsläufig in unserer Stadt fortsetzen wollen. Aus unserer Sicht hat dies auch mit dem Verlust an Schwung und Zuversicht in Politik und Verwaltung zu tun. Es ist höchste Zeit, diese Abwärtsentwicklung zu beenden und sich wieder auf die Stärken unserer Stadt zu besinnen. Sonst droht die DETECON kein Einzelfall zu bleiben“, warnt Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. Die Sozialdemokraten befürchten, dass Bonn im Standortwettbewerb zurückfällt. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Bonner Unternehmen noch vor zwei Jahren so entschieden hätte. Die politische Entscheidungsunfähigkeit in Bonn trägt erste saure Früchte. Das schreckt Investoren ab und treibt Unternehmen aus der Stadt. Wir müssen schnell umsteuern und den Blick wieder nach vorne richten – sonst nimmt Bonn dauerhaft Schaden.“

Auch die Beueler Bezirkspolitik ist durch die Meldung aufgeschreckt. „Einer solchen Entwicklung muss mit aller Kraft entgegengetreten werden. Der Stadtbezirk Beuel ist in den letzten Jahren ein gutes Beispiel für die Zukunftsorientierung Bonns gewesen. Das soll auch so bleiben. Ich werde den Oberbürgermeister bitten, sofort Gespräche mit der Spitze der DETECON aufzunehmen, um zu versuchen, diese Entwicklung noch einmal abzuwenden“, so Wolfgang Hürter, Bezirksbürgermeister von Beuel.