SPD: Schwarz-Grün lehnt Rettungsplan für Hertha Bonn ab

Miriam Schmidt, Stadtverordnete
Miriam Schmidt
Peter Kox

In der gestrigen Sportausschusssitzung hat Schwarz-Grün den SPD-Rettungsplan für den Dottendorfer Fußballclub Hertha Bonn abgeschmettert. „Anstatt unseres Antrags mit einer echten Zukunftsperspektive hat die Koalition beschlossen, ganz allgemein Möglichkeiten einer Neuanlage des F.-A.-Schmidt-Platzes zu diskutieren. Das hat die Verwaltung in ihrer Stellungnahme zum ursprünglichen Bürgerantrag längst als illusorisch bezeichnet. Dieser Mangel an Initiative kann einen Vereinstod auf Raten bedeuten“, sagt Peter Kox, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn.

Die SPD-Fraktion hatte in Absprache mit dem Verein beantragt, dessen Heimplatz, den F.-A.-Schmidt-Platz, aufzugeben und als Wohngebiet zu vermarkten. Mit dem erwirtschafteten Gewinn sollten für den Verein neue Kapazitäten im Wasserland geschaffen und der Rest in die Sanierung anderer Sportplätze gesteckt werden. „Die Koalition argumentierte in der Sitzung formalistisch, der Ausschuss könne eine Umwidmung in Bauland und die Einplanung der Erlöse daraus nicht beschließen und eine solche politische Willensbekundung sei sowieso Unsinn. Diese engstirnige Politik-Unlust erklärt vielleicht, warum kein schwarz-grüner Vertreter je an Terminen der Hertha teilgenommen und sich dort mit Lösungsansätzen beschäftigt hat“, vermutet Kox.

Für die Dottendorfer Stadtverordnete Miriam Schmidt (SPD) ist klar: „Weil der F.-A.-Schmidt-Platz auf der Trasse der Südtangente liegt, lehnt die CDU eine Bebauung strikt ab. Obwohl schon 2003 die Südtangente auf SPD-Initiative aus dem Bundesverkehrswegeplan gestrichen wurde, träumt die CDU immer noch von der Autobahn mitten durch Bonn und will die Trasse freihalten.“

Wegen der Altlasten darunter ist der F.-A.-Schmidt-Platz bei starker Nässe immer wieder abgesackt und mittlerweile aus Sicherheitsgründen teilgesperrt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der Platz gar nicht mehr bespielbar ist. Die Verwaltung hat klargestellt, dass auf den umliegenden Plätzen im Wasserland und Friesdorf keine Kapazitäten für den Hertha-Spielbetrieb vorhanden sind. „Wo soll die Hertha hin, wenn der Platz nicht mehr bespielbar ist?“, fragt Schmidt die Ratskoalition. „Wir brauchen jetzt eine Lösung. Denn sonst steht der Verein ohne Platz da.“ Für Schmidt und Kox ist klar, dass Schwarz-Grün nun Geld anpacken muss, wenn die Koalition es mit ihrem Beschluss ernst meint. „Wir sind auf die Haushaltsanträge in den nächsten Wochen gespannt“, sagen beide.