Stadtrat beschließt Öffnung aller Bonner Freibäder im Sommer – CDU/Grüne kaufen weiter munter „externen Sachverstand“ ein

Peter Kox

Die gute Nachricht vorweg: Spätestens in anderthalb Monaten werden alle Bonner Bäder ihre Tore für die Besucherinnen und Besucher öffnen. Das hat der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig beschlossen und erteilte damit Überlegungen der Verwaltung eine Absage, das Melbbad in diesem Sommer nicht zu öffnen. „Das liegt voll auf unserer schon mehrfach betonten Linie: Keine Badschließungen ohne Ratsbeschluss“, erläutert Peter Kox, sportpolitischer Sprecher der SPD-Ratsfraktion.

„Es gibt Alternativen zu Schließungen im Rahmen eines Gesamtkonzeptes, das für die Stadt auch finanzielle Vorteile brächte. Das alles haben wir bereits in den Haushaltsberatungen 2010 vorgerechnet und entsprechende Anträge gestellt. Wirklich passiert ist aber leider nichts. Die Prüfung der Gründung einer Bädergesellschaft in geeigneter Rechtsform dauert jetzt schon über ein Jahr“, erklärt Kox.

Ein entsprechender Antrag der SPD-Fraktion, zur nächsten Sportausschuss-Sitzung im Mai einmal alle Daten, Fakten und Gutachten aus den vergangenen Jahren auf den Tisch zu legen und einen Vorschlag zu unterbreiten, welche Konsequenzen daraus für die Bäderlandschaft zu ziehen seien, wurde allerdings von CDU und Grünen abgelehnt. Stattdessen will die „Gestaltungsmehrheit“ offenbar gar nicht wissen, welche Gedanken sich die Verwaltung bereits gemacht hat und hat gegen die Stimmen aller anderen Fraktion die Bestellung eines externen Beraters durchgedrückt. „Es ist schon eigenartig: Überall sieht die Abwicklungsmehrheit Sparpotential beim städtischen Personal und zieht dort immer mehr die Daumenschrauben an. Aber hier beauftragt sie ‚aus der Lamäng‘ wieder mal externen Sachverstand, der die Bonnerinnen und Bonner nach Auskunft des Sportdezernenten bis zu 70.000 EUR kosten kann. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Steuergeldern sieht anders aus!“