
Ihre Kritik an der schwarz-grünen Personalpolitik sieht die SPD-Fraktion durch einen offenen Brief des Personalrates bestätigt. Dieser hat sich heute an alle Stadtverordneten gewandt und dafür geworben, dem Antrag von CDU und Grünen am Donnerstag im Rat nicht zuzustimmen. Die Koalition hat in der letzten Woche unter anderem beantragt, weitere Stellen in der Verwaltung zu streichen, einen Einstellungsstopp zu verhängen und die Wiederbesetzungssperre zu verlängern.
„Aus allen Gesprächen mit Mitarbeitern der Verwaltung hören wir, dass die jahrelange Ausdünnung des Personals zu mittlerweile unerträglichen Bedingungen geführt hat. Hohe Krankenstände und Überforderungsgefühle belegen das. Dies wird nun vom Personalrat ausdrücklich bestätigt. Die Politik von CDU und Grünen gefährdet die Qualität der Bürgerdienste und der öffentlichen Verwaltung insgesamt. Es ist Zeit, dass hier innegehalten wird. Den Aufruf zum Dialog mit der Personalvertretung unterstützen wir daher ausdrücklich. Die Aussage von CDU und Grünen, dass in der Verwaltung ‚noch Luft‘ sei, ist angesichts dieses Aufrufs des Personalrats der blanke Hohn. Es wird Zeit, dass sich die Ratsmehrheit auch ihrer Fürsorgepflicht für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verwaltung bewusst wird. Die Stadtverwaltung ist kein Sparschwein“, empört sich Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn.
Die SPD, so der Sozialdemokrat, werde der Vorlage nicht zustimmen und die enge Abstimmung mit Personalvertretung und Gewerkschaften suchen. Auch die Bürgerinnen und Bürger müssten nun ihre Stimme erheben. Denn sie seien es, die von einer guten, effizienten und von motivierten Mitarbeitern getragenen Stadtverwaltung profitieren. „Ich habe nicht den Eindruck, dass in der Bevölkerung ein Abbau von Bürgerdiensten, Ordnungskräften im Außendienst, Grünpflegekolonnen, kompetenten Fachberatern – um nur einige Beispiele zu nennen – gewünscht ist; aber genau das wäre die Folge der schwarz-grünen Personalpolitik“, stellt Klein abschließend fest.