
Der Hauptausschuss und Rat der Stadt Bonn haben den Antrag auf Preissteigerungen beim Bonner Taxitarif nicht beschlossen und die Entscheidung vertagt. Es sind in allen Fraktionen zahlreiche Fragen aufgeworfen worden, die bisher nicht zur Zufriedenheit beantwortet worden sind. Die Taxi-Genossenschaft argumentiert für die Tarifsteigerung mit einer sinkenden Auslastung der Taxen und gestiegenen Betriebskosten.
„Für uns stehen da aber nun einige Fragen im Raum“, erklärt Wilfried Klein, Vorsitzender und finanzpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Die geringere Auslastung hat vielleicht ja auch schlicht was mit einem Überangebot von Konzessionen zu tun. Was tut die Taxi-Genossenschaft, um die überhöhte Anzahl der Konzessionen zu reduzieren?“ Veränderte Rahmenbedingungen, so die SPD, erfordern hier vielleicht auch ein Umdenken bei der Taxigenossenschaft. Nur die Preise anzuheben, sei da möglicherweise kontraproduktiv. Geklärt werden müsse auch, ob die Verwaltung hier aktiv werden könne.
Darüber hinaus sorgen sich die Sozialdemokraten um die Bezahlung der angestellten Taxifahrer. „Gestiegene Betriebskosten bei hohen Benzinpreisen leuchten ein. Aber uns muss auch interessieren, ob die angestellten Fahrer überhaupt anständig bezahlt werden. Daher fragen wir: Wie hält es die Taxi-Genossenschaft mit einem Mindestlohn? Ist dies gewährleistet und wie wird das überprüft? Wenn die Taxigebühren angehoben werden sollen, muss zumindest ein Mindeststandard gewährleistet sein. Die Erhöhung der Preise kann kein Allheilmittel gegen zurückgehende Nutzerzahlen sein. Auch die Attraktivität und der Service müssen stimmen. Und das funktioniert nur mit gut ausgebildeten und zufriedenen Fahrerinnen und Fahrern.“
Diese Fragen hat die SPD-Fraktion per Brief der Taxi-Genossenschaft gestellt und ist jetzt gespannt auf die Antworten. „Ohne zufriedenstellende Antwort auf diese Fragen werden wir der Erhöhung nicht zustimmen“, kündigt die SPD an.