Es muss vorangehen mit dem Stadthaus – SPD fordert: Alle Fakten auf den Tisch. Nichtstun wird teuer

Dieter Schaper, Stadtverordneter
Dieter Schaper
Angelika Esch
Hillevi Burmester

„Sanierung und Erhalt des Stadthauses so wie es ist, Sanierung mit Erweiterungen oder ein Neubau an anderer zentraler Stelle? Varianten über Varianten, von der wir ohne Zahlen nicht einfach eine ausschließen wollen und können. Schließlich sind wir auf der Suche nach einer nachhaltigen Lösung“, betont Dieter Schaper, Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und stellv. Vorsitzender der Projektbeirats Stadthaus. Dass es Handlungsbedarf beim Stadthaus gibt, wie die SPD seit mehr als zwei Jahren betont, sei mittlerweile zumindest unbestritten. Aber die Ratsmehrheit blockiere seit fast zwei Jahren gründliche Prüfungen, wie die beste Lösung aussehen könne; daher machen die Sozialdemokraten weiter Druck. „Denn Nichtstun wird teuer.“

„Wir brauchen eine Bedarfs- und Standortanalyse, die einen Zeitraum von 30 Jahren umfasst, damit wir eine seriöse Entscheidung darüber treffen können, was mit dem Stadthaus passieren soll. Mit so einer Analyse müssen wir leider ein externes Büro beauftragen. Die von Schwarz-Grün geschröpfte und zusammengekürzte Verwaltung kann das nicht leisten“, erklärt Angelika Esch, Mitglied im Projektbeirat Stadthaus.

„Wir brauchen Zahlen zum zukünftigen städtischen Flächenmanagement, zur Personalentwicklung in den nächsten Jahren und zur möglichen Dezentralisierung oder Zentralisierung von Dienststellen und zu den Mieten die Stadt zurzeit so zahlt“, ergänzt Hillevi Burmester, stellv. Mitglied im Projektbeirat Stadthaus. „Mit diesen Zahlen können wir uns für eine sinnvolle Variante im Sinne des städtischen Haushalts und der gesamtstädtischen Entwicklung entscheiden.“ Die SPD-Fraktion hat einen entsprechenden Antrag für den Betriebsausschuss SGB gestellt.

Am 20. September war Roger Boltshauser, Architekt aus St. Gallen, bei der SPD-Veranstaltung „Vier Rathäuser, zwei Stadthäuser, eine Stadt: Warum wir eine Debatte um das Stadthaus brauchen… Ein Blick über den Tellerrand“ zu Gast. Sein Bericht über die Sanierung des Rathauses St. Gallen, das in Architektur und Problematik dem Bonner Stadthaus glich wie ein Ei dem anderen, und die anschließende Diskussionsrunde haben es bestätigt: Halbe Lösungen gibt es nicht. Wenn saniert wird, dann wird kernsaniert. Und bevor das entschieden werden kann, muss alles durchgerechnet werden. Darüber hinaus wurden die Bevölkerung und das städtische Personal befragt.