

Endlich sieht es so aus, als bliebe die Autoschnellfähre (ASF) Bad Godesberg-Niederdollendorf in kommunaler Hand. „In den bisherigen Beratungen hat die CDU nämlich alles dafür getan, dass die Fähre verkauft und privat betrieben wird. Von der CDU kam vor knapp einem Jahr der Antrag in den Finanzausschuss, die Fähre an einen privaten Betreiber zu verkaufen, der lediglich einen Kernbetrieb sichern sollte“, schimpft der Stadtverordnete Dieter Schaper, Beueler Fraktionschef und Geschäftsführer der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Sich jetzt als Retter der Fähre aufzuspielen, ist scheinheilig“, so Schaper weiter.
„Wir waren von Beginn an gegen eine Privatisierung. Die Fähre darf ebenso wenig privatisiert werden wie der ÖPNV. Sie ist nämlich ein Teil davon“, erklärt die SPD-Stadtverordnete aus Bad Godesberg, Gieslint Grenz. „Hätte es nicht von den Bad Godesberger und Beueler Sozialdemokraten erheblichen Widerstand gegeben, hätte die Ratsmehrheit die Fähre klammheimlich nach Rheinland-Pfalz verscherbelt.“
„Dass sich die CDU jetzt erfreut darüber zeigt, dass es wohl auf einen Fährbetrieb in öffentlicher Hand hinausläuft, ist schon fast schizophren. Wir sind nun aber gespannt, wie die weiteren Verhandlungen mit den Stadtwerken laufen und ob man, wie gefordert, auch bereit ist, städtisches Geld in eine Modernisierung der Fähre zu stecken“, meint die SPD Fraktion.
„Ich kenne das Angebot der Stadtwerke noch nicht, das wird man erst einmal prüfen müssen. Schließlich hat hier ja auch die Stadt Königswinter als Anteilseigner noch ein Wörtchen mitzureden“, sagt Grenz, die für den Bonner Rat auch im Aufsichtsrat der ASF sitzt. Bürgermeister Horst Naaß, der über viele Jahre Vorsitzender der ASF-Gesellschafterversammlung war, konnte die Querelen der letzten Monate schon lange nicht mehr nachvollziehen. Es sei seit langem Konsens zwischen allen dort vertretenen Parteien gewesen, dass diese Fährverbindung ein wichtiger Teil des öffentlichen Nahverkehrs sei. Man habe sogar vor vielen Jahren prüfen lassen, ob man das Fähranbot nicht auch in den Verkehrsverbund einbeziehen könne.