Sportstätten-Maut: „Linke Tasche, rechte Tasche“-Modell kommt erstmal nicht – Schwarz-Grüne Sportpolitik steht vor einem Scherbenhaufen

Peter Kox

Am Rande der gestrigen Ratssitzung teilte der Sportdezernent Martin Schumacher den Stadtverordneten mit, dass nach wie vor ungeklärt sei, ob ein Betrieb gewerblicher Art (BgA) für die Bonner Sportstätten als Organisationsform zulässig ist. Schumacher betonte, dass ein solcher BgA nicht nur ein faktisch eigenständiger Betrieb sein, sondern auch finanziell vollkommen unabhängig von der Sportverwaltung geführt werden müsse. „So müssten dann z.B. die Sportplätze eingezäunt werden, damit diese nur diejenigen nutzen können, die auch die Miete – die Nutzungsgebühr – gezahlt haben. Das wäre sport- und jugendpolitischer Unsinn. Zum Glück sieht Herr Schumacher das auch so“, kommentiert Peter Kox, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn.

Nun wird klar, dass sich Politik und Verwaltung erst verständigen müssen, um das weitere Vorgehen zu erörtern. „Wir fühlen uns durch diese Informationen in allen unseren Entscheidungen zu dem Thema bestätigt. Wir haben bereits die Einführung der Sportstätten-Maut abgelehnt, weil wir sie für falsch halten – (breiten)sportpolitisch, kinder- und jugendpolitisch, sozial- und gesundheitspolitisch. Bei dieser Überzeugung bleiben wir!“, betont Kox „Der BgA wurde von der Koalition gefeiert in der Hoffnung, den Vereinsmitgliedern das Geld aus der Tasche ziehen zu können mit dem Versprechen, ihnen vielleicht einen Teil davon durch Steuerersparnis wieder zuzustecken. Der Traum ist erstmal geplatzt. Jetzt sind CDU und Grüne gefordert, die Scherben ihrer Sportpolitik zusammenzukehren“, betont Kox. „Wir sind nun gespannt, wo die Koalition, die ja bereits 750.000 Euro Sportstättennutzungsgebühr im Haushalt eingepreist hat, dieses Geld jetzt herholen möchte.“