
Nach 50 Jahren Laufzeit wird im kommenden Wirtschaftsausschuss im nichtöffentlichen Teil über die Verlängerung des Erbpachtvertrags mit Karstadt entschieden. Die bisher ausgehandelten Bedingungen brächten große Verbesserungen für die Stadt Bonn hinsichtlich der Laufzeit und der Höhe der Pacht.
Die CDU-Fraktion favorisiert laut eigener Aussage P&C als neuen Pächter. Die Koalition erwägt, die Verhandlungen mit Karstadt zu vertagen, zu prüfen und noch nicht zu beschließen. „Das ist den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Karstadt nicht zuzumuten. Die Arbeitsplätze wären bei einer Nichtverlängerung Mitte dieses Jahres verloren. Karstadt, aber vor allem die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, brauchen Klarheit und zwar schnell. Weiterer Nachteil bei einer Nichtverlängerung wäre die an Karstadt zu zahlende Entschädigung für die Aufbauten – voraussichtlich ein zweistelliger Millionenbetrag. Es gäbe eine EU-Ausschreibung mit darauffolgender Bauzeit. In der Poststraße würde evtl. ein kleineres Kaufhaus entstehen. Der restliche Raum würde unter Umständen mit Bürogebäuden bebaut. Das ist nicht das, was wir für die Poststraße wollen“, betont Harder, Vorsitzender der Bonner SPD und wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. Die SPD-Fraktion spricht sich ausdrücklich für eine Vertragsverlängerung mit Karstadt aus. "Die schwarz-grüne Ratskoalition setzt auf dem Rücken der Karstadt-Beschäftigten ihre orientierungslose Vertagungspolitik fort. Hier muss zu Gunsten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine klare und schnelle Entscheidung her", fordert Harder.
Skeptikern, die erklären, wenn Karstadt bleibe, würde irgendwann Karstadt oder Kaufhof schließen, erteilt Harder eine Absage: „Karstadt und Kaufhof sind in Bonn extrem erfolgreich. Dass einer der beiden zumachen könnte, ist äußerst unwahrscheinlich.“ Auch wurde der Verkauf der Kaufhof-Kette heute auf Eis gelegt. Eine Fusion stehe damit vorerst nicht mehr zur Debatte.