
Die Situation auf dem Bonner Wohnungsmarkt wird zusehends dramatischer: Wohnungsknappheit, explodierende Mieten, drastischer Rückgang von Sozialwohnungen. „Wir brauchen dringend konkrete Maßnahmen zur Entschärfung der Situation. Wir brauchen konzeptionelle Überlegungen“, fordert Werner Esser, planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. „Gestern vor zwei Jahren haben wir das Thema aufs Tapet gebracht. Passiert ist seitdem von Seiten der Mehrheit nichts.“
Im Planungsausschuss am 18. Januar vertagten CDU und Grüne das Thema erneut. „Mittlerweile ist das eine traurige Tradition. Vom Finanzausschuss, in den Sozialausschuss, in den Umweltausschuss usw.“, kritisiert Esser. „Wir fordern Taten.“ 3148 wohnungssuchende Haushalte mit Wohnberechtigtenschein warten momentan in der städtischen Kartei auf eine öffentlich geförderte Wohnung. Diese Zahl spricht eine deutliche Sprache.
Angesichts steigender Mieten fordert die SPD konkrete Maßnahmen wie das Bereitstellen nicht mehr benötigter Friedhofserweiterungsflächen (z.B. im Bonner Norden) oder von Freiflächen in Auerberg bis zur Stadtgrenze. Auch die Nutzung der ehemaligen Diplomatenschule in Ippendorf für studentisches Wohnen könnte etwas zur Linderung des Problems beitragen. „Selbst hierzu war die Koalition im Planungsausschuss nicht bereit“, berichtet Esser und ruft auf seine Kolleginnen und Kollegen auf: „Wir brauchen ein breites Bündnis für eine nachhaltige Wohnungspolitik.“