Lärmaktionsplan: Tempo 30 nachts. Gegen Straßenlärm. Für erholsamen Schlaf.

Werner Esser
Alexandra Mause

„Die Lärmkartierung der Stadt Bonn zeigt uns, dass an vielen Stellen durch Straßenlärm eine hohe nächtliche Lärmbelastung entsteht. Dies kann zu entsprechenden gesundheitlichen Gefährdungen führen“, erklärt Alexandra Mause, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn. Eine Entschleunigung von Tempo 50 auf Tempo 30 kann den verkehrsbedingten Lärm fast so deutlich verringern, als würde nur die Hälfte an Fahrzeugen vorbeifahren, rechnet Mause vor. Durch gezielte Geschwindigkeitsreduzierungen in hochbelasteten Bereichen würden Anwohnerinnen und Anwohner in ihrer Nachtruhe weniger gestört. Gesundheitliche Belastungen könnten reduziert werden.

„In Berlin gilt mittlerweile auf 230 Kilometer Hauptstraßen Tempo 30 – auf 130 Kilometern ganztags, auf 70 Kilometern nur nachts, auf 30 Ki¬lometern, z.B. im Umfeld von Schulen, zu anderen Zeiten“, berichtet Werner Esser, planungs- und verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.

Die beiden SozialdemokratInnen haben einen entsprechenden Antrag für Umwelt- und Planungsausschuss gestellt, der in dieser Woche beraten und hoffentlich auch beschlossen werden soll. „Der Stadt Bonn, in der eine solch hohe Lärmbelastung nachgewiesen wurde, stünde es gut an, durch die Einführung von nächtlichem Tempo 30 auf Hauptverkehrsstraßen einen – übrigens kostengünstigen – Beitrag zur Lärmminderung zu leisten“, betonen sie. Die Verwaltung soll im Rahmen der Lärmaktionsplanung prüfen, ob und auf welchen Hauptverkehrsstraßen in Bonn eine nächtliche Temporeduzierung eingeführt werden kann, und Maßnahmen vorschlagen, wie die Einhaltung gewährleistet werden kann.