Das Viktoriabad ist seit fast zwei Jahren geschlossen und steht leer. Was bleibt, sind die laufenden Kosten. "Die geplante hochwertige Nutzung des gesamten Areals kommt nicht voran, weil an den städtischen Flächen Stillstand herrscht. Das muss jetzt zügig in Angriff genommen werden. Dafür ist eine europaweite Ausschreibung notwendig", erklärt Dr. Helmut Redeker, stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und deren Sprecher im Unterausschuss Bauplanung. Für eine Ausschreibung muss die Stadt die Rahmenbedingungen setzen. Deshalb hat die SPD-Fraktion in einem Antrag einen solchen Rahmen abgesteckt. Würde dieser so beschlossen, könnte die Verwaltung zeitnah eine Ausschreibung vorbereiten.
Mit einem neuen Victoriakarree sollte eine Erweiterung der innenstädtischen Verkaufsflächen erreicht und darüber hinaus die Nähe der Uni zur Innenstadt unterstrichen werden. Um letzteres zu erreichen, sollen der Uni Flächen für die philologische Bibliothek zur Verfügung gestellt werden. Hinzu könnten weitere Angebote für Studierende und Universitätsangehörige im gastronomischen Bereich kommen. Dabei muss gleichzeitig der architektonische Rahmen des Quartiers drumherum mit Uni-Hauptgebäude und Schlosskirche aufgegriffen und mit hochwertigen modernen Formen ergänzt werden. Auch die Anbindung des Karrees an die Innenstadt muss verbessert werden; am besten durch eine Verlagerung der Marktgarageneinfahrt.
"In der Ausschreibung soll allerdings auch abgesichert werden, dass die Gedenkstätte und das Stadtmuseum weiterhin unterbrechungsfrei nutzbar bleiben", ergänzt Bärbel Richter, Vorsitzende und kulturpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion."