
“Es ist ein Unding, wenn die Verwaltung auf Angehörige zugehen will mit der Bitte um Umbettung, damit die Stadt schneller Kosten sparen kann”, erklärt Angelika Esch, Sprecherin der SPD-Fraktion im Bau- und Vergabeausschuss, zur Friedhofsgebührenordnung, wie die Verwaltung sie zum Beschluss vorgelegt hat. Finanziell bringen Friedhofsschließungen kurzfristig nichts. Denn für die Dauer der Liegezeiten müssen sie weiterhin gepflegt werden. “Die Kosten, die durch die Schließungen entstehen, werden dann bei der nächsten Gebührensatzung wieder mit eingerechnet”, mahnt Esch an.
Wenn es um die Friedhöfe geht, müssen auf jeden Fall erst die Bezirksvetretungen angehört werden, findet Esch. Diese tagen erst in der kommenden Woche, der Bau- und Vergabeausschuss bereits am morgigen Donnerstag. Deshalb wird die SPD-Fraktion dort ganz sicher nichts beschließen.
Auch die Frage, was mit denkmalgeschützten Gräbern geschehen soll, muss zuvor geklärt werden. “Um einige dieser Gräber kümmert sich niemand mehr, weil es keine Angehörigen mehr gibt. Wer soll da einer Umbettung zustimmen und wer trägt die Kosten?”, fragt Esch.
Die SPD-Fraktion bemängelt ausdrücklich, dass die Vorlage zur Friedhofsgebührenordnung einen Tag vor Ferienbeginn zugestellt wurde und deshalb eine ordentliche Beratung in den Fraktionen nicht möglich ist, bevor entschieden werden muss. Der Ausschusstermin liegt zudem in den Schulferien. Deshalb sind vielleicht einige die sich mit dem Thema intensiv beschäftigt haben gar nicht anwesend. “So kann mit diesem wichtigen Thema nicht umgegangen werden”, betont Esch.