SPD sagt Karius und Baktus den Kampf an! – Zahnärztliche Untersuchungen auch für U3-Kinder

„Faule Zähne sind der sichtbarste Ausdruck von Armut und ein großes gesundheitliches Problem, mit dem Betroffene oft ein Leben lang zu kämpfen haben“, stellt Bernhard „Felix“ von Grünberg, der sozialpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, fest und ergänzt: „Mit der frühzeitigen Behandlung von Zahnschäden, mit Prophylaxe und Informationen zum Zähneputzen lassen sich diese Probleme vermeiden und gesundheitliche Folgekosten dauerhaft reduzieren.“

Derzeit untersucht der jugendzahnärztliche Dienst jährlich 70% aller Bonner Kinder, wobei von den Kindergartenkindern 50% erreicht werden. Dies hat die Verwaltung auf eine Anfrage der SPD-Fraktion im vergangenen Sozialausschuss geantwortet. Handlungsbedarf sieht von Grünberg vor allem bei Kindern unter drei Jahren und bei Kindern aus Familien mit geringem Einkommen.

Bestätigt sieht er sich durch den in der letzten Woche veröffentlichten Zahnreport 2012 der BARMER GEK, der belegt, dass die Früherkennungsuntersuchungen von Kleinkindern viel zu selten (31,5%) durchgeführt werden (vgl. S.10, 11 und 90ff). Der Report stellt eindeutig fest: „Schäden des Milchgebisses führen auch zu Schäden des bleibenden Gebisses.“ Laut dem Report gingen in Ostdeutschland viel mehr Menschen regelmäßig zum Zahnarzt als im Westen. Ursache dafür sei die sehr frühe Sozialisation zum Thema Mundhygiene in Kitas und Horten (S. 10). Darum will von Grünberg gerade bei dieser Zielgruppe die Zahngesundheit verbessern und sieht durch den U3-Ausbau in Bonn gute Chancen, diese Kinder früher zu erreichen.

In Zahlen bedeutet dies, dass jährlich 25.000 Schul- und 10.000 Kindergartenkinder, von denen 1.500 Kinder jünger als drei Jahre sind, untersucht werden müssten. Laut Verwaltung wären dafür eine Zahnarztstelle mit sieben Wochenstunden, eine Zahnarzthelferinnenstelle und einmalig Sachkosten von 7.300 Euro zur Anschaffung des Untersuchungsmaterials notwendig. Die SPD-Fraktion wird in den kommenden Haushaltsberatungen diskutieren, ob diese Mittel beantragt werden sollten. „Denn gerade unter dem Gesichtspunkt der Kosten würde sich diese Investition rechnen, weil so künftig teure Zahnbehandlungen reduziert würden“, so von Grünberg abschließend.