Kein Entweder Oder – Guter Kompromiss für die Loestraße

Herbert Spoelgen
Erika Coché

„Kein Komplett-Abriss der schützenswerten Häuser, aber auch keine Bremse für die Erweiterung des Elisabeth-Krankenhauses – das ist ein sehr guter Kompromiss“, erklären Erika Coché, Vorsitzende des Unterausschusses Denkmalschutz und Stadtverordnete für das Baumschulviertel und die Südstadt, und Herbert Spoelgen, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Bonn, zum Vorschlag der Verwaltung für die Häuser Loestraße 6 und 8.

Die Fassaden der beiden denkmalgeschützten Häuser sollen in die Krankenhauserweiterung integriert werden, damit diese möglich und gleichzeitig das Straßenbild erhalten wird. Am 21. Juni wird dieser Kompromiss nun im Unterausschuss Denkmalschutz beraten. Auch in der Bezirksvertretung Bonn war dieser Vorschlag der Verwaltung am 12. Juni Thema. „Wir unterstützen diesen Plan ausdrücklich. Wir haben von Beginn an einen Totalabriss kritisiert und uns für den Erhalt der Fassaden eingesetzt. Deshalb freuen wir uns nun über dieses Ergebnis“, so Coché und Spoelgen.

Zur Vorgeschichte:
Das Elisabeth-Krankenhaus soll erweitert werden. Diese geplante Erweiterung sah den Abriss der Gebäude Loestraße 6 und 8 vor. Dagegen regte sich Protest aus Lokalpolitik und Bürgerschaft. Nach Gesprächen zwischen der Stadtverwaltung, der Krankenhaus-Verwaltung, dem beauftragten Architekten und dem LVR-Amt für Denkmalpflege kam die Stadtverwaltung zu dem Ergebnis, „dass in diesem besonderen Ausnahmefall ein überwiegendes öffentliches Interesse für den Erweiterungsbau (…) spricht.“ So ist zum Beispiel durch die Erweiterung ein barrierefreier Zugang zum Krankenhaus möglich und die geplante Tiefgarage könnte den ruhenden Verkehr in dem Gebiet entlasten. Nun stand man zwischen § 9 DSchG NW, nach dem Veränderungen an Baudenkmälern dann zu genehmigen sind, wenn Gründe des Denkmalschutzes einer Maßnahme nicht entgegenstehen oder wenn ein überwiegendes öffentliches Interesse die Maßnahme verlangt, auf der einen Seite und dem Denkmalschutz auf der anderen, dem ein Komplett-Abbruch klar entgegenstände.