Anhörung zeigt: Seniorenzentren als Quartierseinrichtungen weiterentwickeln – Trägerschaft sorgfältig prüfen – keine Schnellschüsse

Interessante Impulse hat die Anhörung aus Sicht der SPD für die laufende Debatte um die Zukunft der Bonner Seniorenzentren gegeben, die Sozial- und Finanzausschuss am Freitag in einer gemeinsamen Sitzung durchgeführt haben. Sechs Experten waren eingeladen und haben ihre Sicht zu künftigen Bedarfen, Modellen und Trägerschaft vorgestellt. ‚Klar ist: Seniorenzentren als Wohn- und Betreuungseinrichtungen für ältere und hochbetagte Menschen wird es auch künftig geben müssen. Sie sind aber bewohnerorientiert und quartiersbezogen weiterzuentwickeln. Sie können so zu einem wichtigen Angebot zu Stärkung von Nachbarschaften in den Stadtteilen werden. Gleichzeitig sind aber die Anstrengungen zu erhöhen, Wohn-, Betreuungs- und Begegnungsmöglichkeiten in den Quartieren so anzupassen , dass alte Menschen möglichst lange in ihrer angestammten Umgebung verbleiben können. Hier muss es eine engere Zusammenarbeit von Senioren-, Wohnungs- und Planungspolitik geben. Dass wir beim Wohnungskonzept und dem Ausbau des Quartiersmanagement in Bonn nicht weiterkommen, belastet daher auch die Debatte um die Seniorenzentren.‘

Die Frage der Trägerschaft, so ein weiteres Ergebnis der Anhörung, scheint zweitrangig zu sein. ‚Ob eine Einrichtung gut oder schlecht ist, ist wohl keine Trägerfrage. Aber hier darf es keine Schnellschüsse geben. Neben den Interessen der Mitarbeiter müssen wir vor allem klären, ob eine andere Trägerschaft den quartiersbezogenen Ansatz fördert oder belastet. Wir werden das in Ruhe prüfen.‘

Die Diskussion wird in der zweiten Jahreshälfte fortgesetzt. Entscheidungen sollen gegen Jahresende getroffen werden.

Bärbel Richter, Vorsitzende der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, finanzpolitische Sprecherin
Peter Kox, stv. Sprecher SPD Sozialausschuss
Wilfried Klein, Vorsitzender des Sozialausschusses der Stadt Bonn