
Am 21. Juli ist in Deutschland Nationaler Gedenktag für verstorbene Drogenabhängige. Diesen Tag nimmt Bernhard „Felix“ von Grünberg MdL, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, zum Anlass, nochmals auf das Problem der Öffnung bestehender Drogenkomsumräume hinzuweisen.
Diese sind laut Beschluss der Länder nicht für Drogenabhängige zugänglich, die substituiert werden, sich also im Methadon-Programm befinden. „Die Drogenkonsumräume nicht für Menschen zuzulassen, die bereits Methadon bekommen, mag ‚logisch‘ klingen. Drogenkonsum ist aber nicht logisch“, betont von Grünberg. „Denn Drogen konsumieren diese Menschen zum Teil trotz Substitution. Das müssen sie dann irgendwo draußen tun – vielleicht im Gebüsch um die Ecke – und sind ohne medizinische Betreuung den Gefahren von falscher Dosierung oder gestrecktem Stoff ausgesetzt.“ Dies kann auch zum Tod führen. Solche Fälle hat es auch in unmittelbarer Nähe zum Drogenkonsumraum des VFG schon gegeben, wie von Grünberg weiß, obwohl es dort medizinische Hilfe gegeben hätte.
Der VFG und andere Drogenberatungsstellen haben bereits des Öfteren angemahnt, dass Drogenkonsumräume auch für Abhängige mit Methadon-Beikonsum geöffnet werden müssen. Zum einen entsteht über die Räume ein Kontakt zu den Abhängigen, der die medizinische Aufsicht beinhaltet und Beratungsgespräche erst möglich macht. „Zum anderen kann es doch nicht der Sinn eines Drogenkonsumraums sein, eine Gruppe der Drogenkonsumenten auszuschließen“, findet von Grünberg, der zuletzt mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft den VFG besucht hat. Die Ministerpräsidentin unterstützt die Initiative, die Räume zu öffnen. NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens hat eine Arbeitsgruppe gegründet. Hamburg hat die Beschränkung bereits per Erlass aufgehoben.
„Wir hoffen, dass das Ausschließen auch in NRW bald ein Ende hat. Ich möchte nicht der verstorbenen Drogenabhängigen gedenken und gleichzeitig die Nutzung der Drogenkonsumräume so beschränken, dass Menschen gezwungen sind, ohne medizinische und psychologische Unterstützung ihr Leben zusätzlich zu gefährden“, so von Grünberg. „Auf kommunaler Ebene können wir in dieser Frage wenig tun. Das ist Ländersache. Deshalb werde ich mich in Düsseldorf darum kümmern. Was Bonn betrifft, werden wir den gesamten Bereich Drogenabhängigkeit und –konsum im Sozialausschuss im Auge behalten.“