Quartiersmanagement Obermehlem/Lannesdorf läuft „aus Versehen“ aus – SPD fordert Verlängerung

Gieslint Grenz
Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn
Wilfried Klein

„In Obermeh¬lem/Lannesdorf können sich Nachbarn aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen begegnen und ins Gespräch kommen. Dass das so gut klappt, liegt am tollen niederschwelligen Angebot des Quartiersmanagements“, lobt Gieslint Grenz, die örtliche SPD-Stadtverordnete. „Wie die Vorgänge im Umfeld der König-Fahd-Akademie Anfang Mai gezeigt haben, ist die Begegnung im Quartier ein mühsamer Prozess, der unbedingt fortgeführt werden muss.“

Nun läuft das Projekt – zumindest auf dem Papier – Ende August 2012 aus und es gibt noch keinen Beschluss des Sozialausschusses, dass es verlängert wird. Die nächste Ausschusssitzung ist am 11. September. Die Verwaltung hat gegenüber der SPD-Fraktion bestätigt, dass ein Ende des Projekts auf keinen Fall angedacht sei, aus unerfindlichen Gründen habe es schlicht noch keine Verwaltungsvorlage zur Verlängerung gegeben. „In welch kritische Situation das die Mitarbeiterinnen des Quartiersmanagements bringt, kann man sich vorstellen. Gut, dass sie uns auf den Missstand aufmerksam gemacht haben. So konnten wir uns darum kümmern“, erklärt Grenz.

„Bereits Anfang des Jahres haben wir in enger Abstimmung mit den Bonner Quartiersmanagements, Nachbarschaftszentren und Stadtteilvereinen ein gesamtstädtisches Konzept für die Nachbarschaftsarbeit gefordert. Diesen Antrag haben wir zurückgezogen, weil die Verwaltung erklärte, ein eigenes Papier in Arbeit zu haben. Das war im Februar“, ergänzt Wilfried Klein, Vorsitzender des Sozialausschusses.

Die SPD-Fraktion hat nun beantragt, die Verwaltung möge zum Sachstand Quartiersmanagement Obermeh¬lem/Lannesdorf, insbesondere für die Zeit nach Auslaufen des derzeitigen Vertrages und auch zur Planung für 2013 ff., berichten. Grenz und Klein verweisen dabei auf eine Mitteilungsvorlage der Verwaltung, in der es heißt, „dass die Verstetigung der Arbeit im Quartier auch über den Förderzeitraum von zwei Jahren hinaus außer Frage steht.“ Es würden „intensiv Überlegungen zur Sicherung der dauerhaften Finanzierung auch unter Beteiligung Dritter angestellt.“

"Da Politik und Verwaltung das Quartiersmanagement unterstützen, gehen wir fest von einer Verlängerung aus“, so Grenz und Klein.