Ein Signal für Erinnerung setzen – Jetzt

Bärbel Richter

„Zuerst brannten Bücher (10. Mai 1933), dann Synagogen (9./10. November 1938), am Ende Menschen“, erinnert Bärbel Richter, Vorsitzende der SPD – Fraktion im Rat der Stadt Bonn.
Ein Zeichen setzen gegen das Vergessen dieser Ereignisse wollen die Initiatoren des Mahnmals gegen die Bücherverbrennung auf dem Bonner Markt. Der Rat der Stadt Bonn unterstützt dies. Auf Initiative der SPD-Fraktion beschloss der Rat einstimmig, dass dieses Mahnmal ein Bürgermahnmal sein solle, nachdem OB Jürgen Nimptsch und der Rektor der Universität Bonn, Prof. Dr. Jürgen Fohrmann, bereits einen gemeinsamen Spendenaufruf gestartet hatten.

„Nach den ersten positiven Signalen, vor allem aus dem evangelischen Kirchenkreis Bonn, aber auch von privater Seite“, so Bärbel Richter, „ist es an der Zeit, den Initiatoren ein klares Signal zu geben, dass der Auftrag für das Mahnmal erteilt werden kann. Ich bin sicher, es gibt eine große Bereitschaft in der Bonner Bevölkerung, dieses Mahnmal der Erinnerung zu verwirklichen. Aber auch an das Erinnern muss ab und an erinnert werden.“
Mit dieser letzten Äußerung zielt Richter auf die Idee, Lesungen, insbesondere um den 9./10. November herum, aus Werken „verbrannter Autoren“ zu veranstalten. Auch um darauf hinzuweisen, welch kulturelles Erbe seinerzeit dem „deutschen Geist“ geopfert werden sollte.

Für die Sitzung des Kulturausschusses am 26. September beantragt die SPD-Fraktion daher, dass auch die Stadt entsprechende Initiativen ergreifen, vor allem aber, dass den Initiatoren die Vorfinanzierung durch die Stadt Bonn zugesichert werden soll.