
„Über den fünften Platz im Kulturstädteranking des HWWI und der Berenberg Bank freue ich mich. Ist dieses Ergebnis doch ein deutlicher Hinweis darauf, welch herausragende Arbeit die Kulturschaffenden in Bonn leisten“, so die erste Reaktion von Bärbel Richter, der Vorsitzenden, kultur- und finanzpolitischen Sprecherin der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn.
Einige Teilbetrachtungen sollten nach Richters Auffassung ausführlicher diskutiert werden. „Dass Kultur ein entscheidender Wirtschaftsfaktor ist, wird häufiger betont. Das zeigen die Beschäftigungsvergleiche. Bonn liegt beim Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Kulturwirtschaft auf Platz 9, bei der Künstlerdichte je 1.000 Einwohner auf Platz 11 des Rankings. Auch die Zahl der Theater- und Opernbesucher (Platz 4), sowie der Museumsbesucher (Platz 2) sprechen eine deutliche Sprache. Verglichen damit gibt der Platz 15 bei den Umsätzen der Kulturwirtschaft je Einwohner Anlass zum Nachdenken.“
Einen kritischen Punkt sieht Richter bei den Bibliotheken. Bei den aktiven Bibliotheksbenutzern je 1.000 Einwohner belegt Bonn Platz 16. „Dass wir bei den laufenden Ausgaben je Einwohner nur den vorletzten Platz (29) belegen, gefällt mir nicht. Das müssen wir diskutieren“, erklärt Richter.
Insgesamt resümiert sie: „Bonn hat keinen Anlass Kultur gegen andere Bereiche auszuspielen. Vielmehr müssen vorhandene Stärken gebündelt und ausgebaut werden, damit Bonn auch in anderen Bereichen zu Spitzenpositionen gelangen kann. Insbesondere gilt dies auch bei der Diskussion um ein Festspielhaus und seinen Konsequenzen.“