
„Es ist zum Haare raufen!“, kommentiert Peter Kox, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, den Beschluss von CDU und Grünen zum weiteren Fortgang des Kunstrasenausbaus. In der gestrigen Sportausschusssitzung hat die Ratsmehrheit entschieden, dass zunächst und abseits der vom Rat beschlossenen Reihenfolge im Prioritätenprogramm der Sportpark West in Endenich mit Kunstrasen ausgestattet werden soll. Die Plätze in Plittersdorf und Oberkassel sollen solange warten und müssen hoffen, dass danach noch Geld übrig ist. Die beiden Plätze sind die nächsten auf der Liste und hätten eigentlich schon in den Jahren 2010 und 2011 saniert werden müssen. Seinerzeit konnten sie jedoch nicht angepackt werden, weil CDU und Grüne keine ausreichenden Haushaltsmittel zur Verfügung gestellt hatten.
„Nun sind aber Haushaltsmittel vorhanden und die Versprechen müssen eingelöst werden. Wir hatten daher beantragt, dass Plittersdorf und Oberkassel jetzt zum Kunstrasen ausgebaut werden. Darüber hinaus sollten Gespräche mit dem FV Endenich geführt werden, wie im Rahmen eines gemeinsamen Projekts von Verein und Stadt mit Eigenbeteiligung des Vereins der notwendige Kunstrasen für den erfolgreichen Landesligisten gebaut werden kann. Schließlich stehen 100.000 Euro zur Erneuerung der dortigen Drainage im aktuellen Haushalt. Die würden sowieso verbaut. Da macht man am Besten alles auf einmal“, erläutert Kox den ursprünglichen Antrag der SPD-Fraktion, den CDU und Grüne durch den Beschluss eines eigenen Änderungsantrag ersetzt haben. Bei der notwendigen Fortschreibung des Prioritätenprogramms soll dann ein transparentes Verfahren gefunden werden, Vereinsbeteiligungen in die Systematik aufzunehmen.
„Unser Verfahrensvorschlag war transparent, fair, von der Verwaltung bevorzugt und von der Vereinslandschaft akzeptiert – auch vom FV Endenich, der schon jetzt gute Gespräche mit der Fachverwaltung führt. Jetzt wieder einen Sportplatz an allen auf der Liste vorbeizuziehen, zerstört Vertrauen in die Verlässlichkeit der Politik, ignoriert die konstruktive Mitarbeit der Vereine, chaotisiert das Verfahren und erweist der Sache damit einen Bärendienst“, fasst Kox zusammen.