Koalition kürzt bei Stadtarchiv und Stadtbibliothek – Auf SPD-Initiative: Weiterentwicklung des Kulturkonzepts beschleunigt

Wolfgang Hürter, Bezirksbürgermeister
Wolfgang Hürter
Helmut Redeker, Stadtverordneter
Dr. Helmut Redeker

„Stadtarchiv, Stadtbibliothek, Theater und Kunstmuseum, Volkshochschule und Bonner JazzFest – bei diesen wichtigen Institutionen der Bonner Kulturlandschaft hat die schwarz-grüne Koalition munter drauf losgekürzt. Dabei hat sie sich über die vollkommen schlüssigen Argumente der Verwaltung hinweggesetzt“, kritisiert Wolfgang Hürter, kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, nach den Haushaltsberatungen im Kulturausschuss. Die Verwaltung hatte überzeugend dargelegt, warum vor allem bei Stadtarchiv und Stadtbibliothek nicht gekürzt werden dürfe und betont, dass sie bereits bei der Aufstellung des Haushalts mit spitzer Feder gerechnet hätte. So werden zum Beispiel für das Stadtarchiv Mittel benötigt, um die Archivalien in dem maroden Gebäude vor Verfall zu schützen.

„Hinter ihren Excel-Tabellen versteckt, drückt sich Schwarz-Grün mit Textbausteinen bewaffnet vor politischer Schwerpunktsetzung. Wir müssen sparen, deshalb wird gekürzt, ist das Credo. Wir fragen uns allerdings, warum Bonner Institutionen mit weniger Geld auskommen müssen, während dann freigiebig mehr Fördermittel ausgerechnet an das Bundesjugendorchester gehen sollen. Warum belastet die Koalition die Stadt mit zusätzlichem Geld für ein Bundesprojekt?“, fragt Hürter.

Kulturkonzept wird weiterentwickelt – Kosten und Prioritäten für die Umsetzung fehlten bisher.

In der Sitzung des Kulturausschusses am gestrigen Dienstag wurde auch das Kulturkonzept von Dezernent Martin Schumacher beraten. Die SPD-Fraktion hatte beantragt, dass die Verwaltung beauftragt wird, das Kulturkonzept weiter zu entwi¬ckeln, die Maßnahmen mit Kosten zu hinterlegen und um eine zeitliche Rangfolge zu ergänzen. Dies wurde einstimmig beschlossen. „Uns fehlen im wirklich guten Kulturkonzept die Kosten und vor allem die Prioritäten. Mit unserem Antrag wollten wir erreichen, dass diese Lücken geschlossen werden und aus einer Ideensammlung ein umsetzbares Konzept wird. Gut, dass das so einmütig beschlossen wurde. Jetzt kann es wirklich losgehen. Es gab ja auch wirklich keinen Grund dafür, das Konzept nur zur Kenntnis zu nehmen und abzuwarten“, so Dr. Helmut Redeker, stellv. kulturpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn.