

Hindenburgallee – Umbenennung ja oder nein? Wie genau werden die Bürgerinnen und Bürger an der Entscheidung beteiligt? Wie wird zu dem Thema informiert? Wie wird die Bürgerbeteiligung konkret umgesetzt? Welche praktische Unterstützung kann die Stadt den Anwohnerinnen und Anwohnern geben, die ihre Adresse ändern müssten? Diese Fragen stellt die SPD-Fraktion nun im Ausschuss für Bürgerbeteiligung und Lokale Agenda und in der BV Bad Godesberg.
Die Diskussion um eine mögliche Umbenennung der Hindenburgallee läuft jetzt schon seit dem Frühjahr. Im September hatte die BV Bad Godesberg eine Bürgerbefragung beschlossen. „Die Frage der Umbenennung ist von Bedeutung für den gesamten Stadtteil. Die Schülerinnen und Schüler der Elisabeth-Selbert-Gesamtschule haben einen entsprechenden Antrag gestellt und sich in der Diskussion engagiert. Deshalb sollte ihr Vorschlag bedacht werden, die Straße nach Elisabeth Selbert zu benennen, als Hommage an eine der Mütter des Grundgesetzes. Die Schülerinnen und Schüler sollten nicht lange auf die Bearbeitung ihres Antrags warten müssen. Dieses praktische Beispiel für das Erlernen von demokratischen Spielregeln sollte unterstützt werden“, findet Hillevi Burmester, Sprecherin der SPD-Bezirksfraktion in Bad Godesberg.
„Die Frage nach einer möglichen Umbenennung der Hindenburgallee muss aus einer kritisch-historischen Perspektive entschieden werden können. Dazu gehört die sorgfältige Information der Bürgerinnen und Bürger durch eine verständliche und objektive Darstellung der Rolle Hindenburgs im Zusammenhang mit dem Nationalsozialismus“, ergänzt Gabriele Klingmüller, Sprecherin der SPD-Fraktion im Bürgerausschuss. Technische Probleme einer Adressänderung dagegen sollten bei der Entscheidung für oder gegen eine Umbenennung möglichst nicht ins Gewicht fallen. Die Stadt Bonn könne dies durch ein vereinfachtes und kostenfreies Vorgehen bei der Änderung von Ausweisen und anderen Dokumenten unterstützen.