
„Auf die künstliche Aufregung folgt das Einknicken. So kriegt man die Bonner Bäder auch kaputt“, kommentiert Peter Kox, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, kopfschüttelnd die Abstimmung zu Sanierungsmaßnahmen in vier Bonner Bädern in der Ratssitzung am 15. November.
Vor zwei Monaten hatte die SPD-Fraktion im Sportausschuss beantragt, diejenigen Sanierungsmaßnahmen in Melbbad, Hardtbergbad, Römerbad und Rüngsi endlich anzupacken, die schon im Doppelhaushalt 2011/2012 vorgesehen waren bzw. sind: ein neues Kinderbecken fürs Römerbad, eine Sanierung des Sprungturms und des Kinderbeckens fürs Panora¬mabad Rüngsdorf, eine Sanierung der Beckenköpfe im Freibadteil fürs Hardtbergbad und eine Kieselgurdosieranlage fürs Melbbad. Diesem Vorschlag hatte sich die schwarz-grüne Ratsmehrheit angeschlossen. „Sie hat sich sogar darüber empört, dass die Verwaltung diese Maßnahmen nicht schon längst durchgeführt hat. Und das, obwohl die Koalition selbst und das von ihr beauftragte Bädergutachten ja die eigentliche Ursache für die Bäder-Bremserei waren“, so Kox.
Mittlerweile hat auch die Verwaltung ihren Vorschlag für die Zukunft der Bonner Bäder vorgelegt. Die Rechenexempel zur Schließung von Melbbad, Friesi und Hardtbergbad sind dabei auf große Ablehnung gestoßen. Trotzdem hat die Ratsmehrheit nun im Rat den SPD-Vorschlag zu Sanierungsmaßnahmen in den genannten vier Bädern abgelehnt und auf die Sanierungsmaßnahmen im Melbbad und im Hardtbergbad verzichtet. „Sich über den Verwaltungsvorschlag zur Zukunft der Bäder zu empören, ihn aber trotzdem zum Anlass zu nehmen, die Sanierungsmaßnahmen zu bremsen, zeigt, wie wenig ernst es die Koalition mit der Fortentwicklung der Bäderlandschaft meint. Ein klares Bekenntnis zu Melbbad und Hardtbergbad sieht jedenfalls anders aus. Diese Abstimmung lässt Böses zu den schwarz-grünen Bäder-Plänen erahnen“, erklärt Kox.