Altenheime sollen in städtischer Hand bleiben – SPD: Die kommunalen Seniorenzentren können Motoren für innovative Altenhilfe und lebendige Quartiersentwicklung werden

Wilfried Klein, Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn
Wilfried Klein

In der Diskussion um die Zukunft der städtischen Seniorenzentren hat die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn erklärt: Die drei Häuser sollen in kommunaler Hand bleiben. Die Sozialdemokraten wollen diese im Rahmen der erforderlichen Sanierungen unter enger Einbindung von Beschäftigten, Bewohnern und Quartiersinitiativen zu Innovations- und Kompetenzzentren quartiersorientierter Altenhilfe und Wohnformen machen. Ihre Position hat die SPD für den nächsten Sozialausschuss im Januar in einen Antrag gegossen, um damit die seit über einem halben Jahr ruhende Debatte zu beleben. „Die Debatte muss dringend weitergeführt und zu einem Abschluss gebracht werden. Dabei dürfen die Finanzpolitiker der Koalition nicht die Feder führen. Der Sozialausschuss muss die Diskussion bestimmen und daher eine Entscheidung treffen“, fordert Wilfried Klein, Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Migration, Gesundheit und Wohnen.

Wegen mehrjähriger Verluste und einem Sanierungsbedarf von insgesamt knapp 25 Mio. Euro in den nächsten Jahren waren Stimmen laut geworden, sich von den kommunal geführten Einrichtungen zu trennen. „Wir erteilen allen Überlegungen zur Schließung oder Privatisierung der Wohnheime eine Absage. Wir brauchen die drei Häuser, um dort auch in Zukunft qualifizierte Altenhilfe im Quartier anbieten zu können.“ Bei der Neuausrichtung ist der SPD besonders wichtig, die Beschäftigten mitzunehmen. „Sie arbeiten in den Einrichtungen, sie haben die Fachkenntnis. Und sie sollen das neue Konzept auch in die und in der Zukunft tragen. Deshalb müssen sie eng eingebunden werden.“ Dies gilt darüber hinaus auch für Vereine und Initiativen, die sich für die Quartiersentwicklung stark machen. „Die Seniorenzentren können wichtige Aufgaben als Motor für das gesamte Quartier übernehmen. Sie verfügen über öffentlich nutzbare Räume, haben Außenanlagen und Bewohnerinnen und Bewohner, die das Quartier nutzen wollen. Altenheime können damit einen Beitrag leisten zu einer Wiederbelebung von Stadtquartieren.“