Marktobelisk soll ohne Kurfürstenhut bleiben – SPD recherchiert zur Denkmalpflege

Herbert Spoelgen
Erika Coché

Auf Initiative der Vorsitzenden des Unterausschusses Denkmalschutz, Erika Coché (SPD), läuft die Sanierung des Obelisken auf dem Marktplatz auf Hochtouren. Der Obelisk, der 1777 von Kurfürst Max Friedrich zur eigenen Verherrlichung angeordnet wurde, gereicht schon lange niemandem mehr zur Ehre und hatte eine Aufarbeitung dringend nötig. „Eigentlich sollte er längst saniert werden. Dafür, dass das endlich passieren kann, bedanke ich mich nochmals ganz herzlich bei der Parkgemeinschaft Bonn e.V., dem Verein Altes Rathaus und Herrn Blömer, die sich mit mir gemeinsam auf die Fahnen geschrieben haben, das Denkmal aus seinem Dornröschen-Schlaf zu holen“, erklärt Coché.

Nun, da die Sanierung endlich umgesetzt wird, beginnt auch die Diskussion über die genaue Gestaltung. Schon wird nach dem Kurfürstenhut gefragt, der einst den Obelisken geziert hat und während der Französischen Revolution gemeinsam mit den Wappen als Symbole des Ancien Régime vom Obelisken geschlagen wurde.

Die SPD-Fraktion hat u.a. im Stadtarchiv recherchiert und herausgefunden, dass bereits 1856 über eine Rekonstruierung des Kurhutes nachgedacht wurde. Damals erklärte die Stadt, die Kosten dafür müssten durch Spenden aufgebracht werden. Dazu kam es nie. Am 03. Juni 1980 beschloss die BV Bonn, dem Obelisken sein ursprüngliches Aussehen wiederzugeben – inklusive Kurhut. „Damals hat das Rheinische Amt für Denkmalpflege darauf hingewiesen, dass die Rekonstruktion des Kurhutes eine Verwischung eines (stadt)historischen Ereignisses bedeuten würde und darüber hinaus die zeitgenössischen Darstellungen eine exakte Rekonstruktion weder des Kurhuts noch der Wappen zuließen“, fassen Erika Coché und Herbert Spoelgen, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Bonn, zusammen.

Dieser Stellungnahme schließt sich die Verwaltung auf Nachfrage der SPD-Fraktion auch heute noch an.