Obelisk: Verwaltung sucht Sponsoren für Trinkwasserbrunnen – Kurhut nicht rekonstruierbar

Herbert Spoelgen
Erika Coché

In der vergangenen Sitzung der Bezirksvertretung Bonn berichtete die Verwaltung über den Stand der Dinge zur Sanierung des Obelisken. „Dass es da ordentlich vorwärts geht, kann auf dem Marktplatz jeder sehen. Die Finanzierung steht. Auch das ist gut“, freut sich Erika Coché (SPD), Vorsitzende des Unterausschusses Denkmalschutz. „Eigentlich war die Sanierung längst fällig. Dafür, dass das endlich passieren kann, bedanke ich mich nochmals ganz herzlich bei der City Parkgemeinschaft, dem Verein Altes Rathaus e.V. und Herrn Blömer, die sich mit mir gemeinsam auf die Fahnen geschrieben haben, das Denkmal aus seinem Dornröschen-Schlaf zu holen.“ Die Verwaltung hat der Bezirksvertretung Bonn nun mitgeteilt, dass im Wirtschaftsplan des Städtischen Gebäudemanagements 2012 zunächst sämtliche Mittel (102.000 Euro) bereitgestellt wurden. Deshalb konnte so schnell mit den Arbeiten gestartet werden.

Nun wird die weitere Aufwertung des Obelisken diskutiert. „Der Verein Altes Rathaus e.V. hat sich bereit erklärt, finanzielle Mittel dafür bereitzustellen, dass der Obelisk auch angestrahlt wird“, berichtet Herbert Spoelgen, Vorsitzender der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung Bonn. „Eine Umrüstung zum Trinkwasserbrunnen ist wohl ohne Weiteres nicht möglich. Hier müsste separat ein Anschluss gelegt werden. Dafür sucht die Verwaltung jetzt ebenfalls Sponsorengelder.“

Auch nach dem Kurfürstenhut, der bis zur Französischen Revolution den Obelisken geziert hat, wurde bereits gefragt. Die SPD-Fraktion hat u.a. im Stadtarchiv recherchiert und herausgefunden, dass bereits 1856 über eine Rekonstruierung des Kurhutes nachgedacht wurde. Damals erklärte die Stadt, die Kosten dafür müssten durch Spenden aufgebracht werden. Dazu kam es nie. Am 03. Juni 1980 beschloss die Bezirksvertretung Bonn, dem Obelisken sein ursprüngliches Aussehen wiederzugeben – inklusive Kurhut. „Damals hat das Rheinische Amt für Denkmalpflege darauf hingewiesen, dass die Rekonstruktion des Kurhutes eine Verwischung eines (stadt)historischen Ereignisses bedeuten würde und darüber hinaus die zeitgenössischen Darstellungen eine exakte Rekonstruktion weder des Kurhuts noch der Wappen zuließen“, fassen Erika Coché und Spoelgen zusammen. Dieser Stellungnahme schließt sich die Verwaltung auf Nachfrage der SPD-Fraktion auch heute noch an.