

Arbeit ist eine wichtige Voraussetzung für die gesellschaftliche Teilhabe. Das gilt auch und nicht zuletzt für Menschen mit Behinderungen. Daher gibt es ein umfassendes Förderinstrumentarium, um Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung zu schaffen und zu sichern. Dazu zählen nicht nur die Förderung von Werkstattplätzen, sondern auch Integrationsmittel, die sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze im ersten Arbeitsmarkt ermöglichen. Dennoch ist die Arbeitslosigkeit unter Menschen mit Behinderung nach wie vor sehr hoch und der Weg zu sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätzen sehr weit. Das Land Nordrhein-Westfalen will jetzt mit einem auf zwei Jahre angelegten Modellprojekt Menschen, die zurzeit in Werkstätten für Behinderte arbeiten, auf sogenannte betriebsintegrierte Arbeitsplätze vermitteln, um damit die Brücke zum ersten Arbeitsmarkt schlagen zu können.
„Es gibt auch in Bonn mit Hilfe u.a. des Landschaftsverbandes Rheinland Betriebe, die sozialversicherungspflichtige Integrationsarbeitsplätze für Menschen mit Handicaps auf dem ersten Arbeitsmarkt bieten“, berichtet Wilfried Klein, SPD-Stadtverordneter und Vorsitzender des Ausschusses für Soziales, Migration, Gesundheit und Wohnen der Stadt Bonn. „Für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Werkstätten sind diese Arbeitsplätze aber oft noch zu anspruchsvoll. Das Modellprojekt will diese Lücke schließen. Erste Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass betroffene Menschen hier eine sinnvolle Tätigkeit finden, die für die Arbeitgeber darüber hinaus eine echte Hilfe darstellt. Wir wollen, dass Bonn sich an diesem Modellprojekt beteiligt.“ Grundlage für diese Forderung ist ein einstimmiger Beschluss des Sozialausschusses auf Initiative der SPD-Fraktion vom 05. Juni 2012. Leider wurde dieser bislang aber nicht umgesetzt. Die Entscheidung im Hauptausschuss ist mehrfach vertagt worden. „Dadurch ist kostbare Zeit verloren gegangen. Wir fordern daher für die nächste Sitzung des Sozialausschusses im März einen aktuellen Sachstandsbericht, damit es endlich weitergeht.“
Darüber hinaus will die SPD-Fraktion wissen, wie viele Arbeitsplätze es insgesamt in Bonn gibt, die für Behinderte in Frage kommen. „Wir sagen Bonn inklusiv. Und die Inklusion darf bei der Arbeit nicht Halt machen. Deshalb ist Arbeit derzeit auch ein Schwerpunkt bei der Umsetzung des behindertenpolitischen Teilhabeplans der Stadt Bonn. Wer eine wirklich inklusive Gesellschaft will, muss Menschen mit Behinderung auch die gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsmarkt ermöglichen; und da haben wir noch einiges zu tun“, erklärt Peter Kox, stellv. sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und Mitglied im Projektbeirat Behindertenpolitischer Teilhabeplan.