

Nach der Ratssitzung am 5. März kritisierte die SPD-Fraktion, dass insbesondere die CDU es mit dem Beschluss zur sozialen Wohnungspolitik nicht ernst meine. „Wer diese Kritik für überzogen gehalten haben sollte, sollte sich die jüngsten Äußerungen der Union genau ansehen. Damit lassen die Christdemokraten die Katze aus dem Sack“, erklärt Wilfried Klein, Vorsitzender des Sozialausschusses der Stadt Bonn.
Er hebt damit ab auf eine Stellungnahme des CDU-Stadtverordneten Wolfgang Maiwaldt, der weiteren öffentlich geförderten Wohnungsbau für den Auerberg kategorisch ausgeschlossen hat. „Mit dieser Logik landet der öffentlich geförderte Wohnungsbau in der Sackgasse. Denn wenn im Auerberg nichts mehr sozial verantwortet gebaut werden dürfte, so müsste das auch für Dransdorf, Tannenbusch und zum Beispiel Pennenfeld gelten, wo bereits jetzt weit über dem Bonner Durchschnitt öffentlich geförderte Wohnungen vorhanden sind. Und die Antwort, wo stattdessen öffentlich geförderter Wohnungsbau errichtet werden darf, bleibt die Union natürlich schuldig. Wie so oft – bekennt die CDU mal Farbe, bleibt die soziale Verantwortung blass.“
„Sehr gut, dass an diesem Standort endlich Wohnraum geschaffen wird“, ergänzt Peter Kox, stellv. sozialpolitischer Sprecher der SPD und Stadtverordneter aus dem Bonner Norden, zum Wohnbauprojekt an der Josefshöhe selbst. „Der Kampf gegen den damals von der CDU geforderten Aldi, der überdies die Entwicklung der Auerberger Mitte massiv behindert hätte, hat sich also gelohnt.“ Die Haltung von Maiwaldt zum öffentlich geförderten Wohnungsbau kritisiert er aufs schärfste: „Mittlerweile haben rund 50 Prozent aller Bonner Haushalte Anspruch auf eine öffentlich geförderte Wohnung. Diese ‚untere Hälfte‘ will die Auerberger CDU also nicht mehr haben? Bemerkenswerte Einstellung für eine Volkspartei…“ Im Übrigen müsse man die Quotenargumentation einmal vom Kopf auf die Füße stellen. Wenn die Mindestquote für öffentlich geförderten Wohnungsbau nicht die Regel werde, von der es bekanntlich auch Ausnahmen gebe, passiere in diesem Wohnungsbausegment gar nichts, wie die Erfahrung zeige. „Dass man sich die realen Verhältnisse vor Ort betrachten solle und das dann zu Fairness bei der Verteilung von öffentlich gefördertem Wohnungsbau führe, ist eine Illusion“, so Kox.