Geländer am Treppenaufgang Wachsbleiche: Ein Stück Kuhl wird wieder erkennbar im Bonner Norden

Bernhard "Felix" von Grünberg MdL
Peter Kox

Nur noch wenig erinnert an die „echte Altstadt“ von Bonn: Die so genannte „Kuhl“, das Altstadtviertel zwischen der heutigen Beethovenhalle und dem Alten Zoll, wurde im Zweiten Weltkrieg fast vollständig zerstört. Der anschließende Wiederaufbau hat dem Viertel dann vollends seine historische Struktur aus dichter Wohnbebauung und lebendiger Kaufmanns- und Kneipenstruktur genommen. Und auch die alte Rheinbrücke wurde ein Opfer des Krieges und in ihrer alten Form nicht wieder aufgebaut. Übrig blieb nur wenig von den Trümmern.

Dazu aber gehörten Teile des Geländers der Brücke, die – was nur Wenige noch wissen – wiederverwendet wurden u.a. am Treppenaufgang, der im Süden des heutigen Stadtteils Castell von der Wachsbleiche hinauf zur Rosenstraße führt. Der Bonner Landtagsabgeordnete Bernhard „Felix“ von Grünberg und der Casteller Stadtverordnete Peter Kox (beide SPD) haben daher Kontakt mit der Stadtverwaltung aufgenommen und darum gebeten, das historische Geländer zu reparieren und einen Hinweis auf dessen Ursprung anzubringen. Wie das Tiefbauamt den beiden Politikern nun mitgeteilt hat, wird das Geländer tatsächlich ein solches Hinweisschild erhalten, den Gestaltungsvorschlag besorgt Stadtkonservator Dr. Talbot.

„Wir freuen uns sehr darüber, dass mit einem solchen Hinweisschild wieder ein Stück Kuhl erkennbar wird im Bonner Norden“, so von Grünberg und Kox. „Das Viertel verdient es, im Gedächtnis der Bonnerinnen und Bonner zu bleiben. Daher sind wir auch dankbar für solche großartigen Bemühungen um die Geschichte unserer ‚echten Altstadt‘, wie z.B. der Künstler Curt Delander und der Filmemacher Georg Divossen sie unternehmen.“

Wie das Tiefbauamt überdies mitteilt, ist das Geländer derzeit „standsicher“. Die Beseitigung der Rostschäden wird leider erst „in den nächsten Jahren“ gemeinsam mit anderen Geländern durchgeführt. „Aber vielleicht findet sich ja vorher ein Sponsor oder ein Handwerksbetrieb, der im Wortsinn mit am historischen Gedächtnis der Stadt arbeiten möchte“, hoffen der Landtagsabgeordnete und der Stadtverordnete.