Friedhofserweiterungsflächen zu Wohngebieten umwidmen? – Nach Ratsbeschluss prüft jetzt die Stadt

Angelika Esch
Werner Esser

Der Bonner Wohnungsmarkt ist dramatisch angespannt. Nachverdichtung ist ein Weg zu mehr Wohnungen, das Ausweisen von mehr Wohngebieten ein anderer. Da eine Stadt aber nicht unbegrenzt Flächen zur Verfügung hat, wirbt die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn seit geraumer Zeit dafür, die Flächenentwicklung dem zunehmenden Bedarf anzupassen. Dazu gehört auch die Umwidmung von u.a. Friedhofserweiterungsflächen.

Ende 2011 hat die SPD-Fraktion erstmals beantragt, die Verwaltung möge prüfen, ob eine solche Umwidmung möglich ist. Die Ergebnisse sollten den zuständigen Ausschüssen bis zum Herbst 2012 vorgelegt werden. Die Verwaltung hatte auch bereits ihre Bereitschaft dazu erklärt. „Leider lehnte Schwarz-Grün diese Prüfung – es ging nur um eine Prüfung! – ab“, bedauert Angelika Esch, stellv. planungs- und verkehrspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion.

Für die Sitzungen von Finanzausschuss und Rat in der laufenden Woche nahm die Koalition die Idee der SPD-Fraktion auf und stellte von sich aus einen vergleichbaren Antrag, der auch beschlossen wurde. „Wir fragen uns, warum das so lange dauern musste und warum immer wieder Ansätze der anderen Fraktionen abgelehnt werden, obwohl sie ja offensichtlich für sinnvoll gehalten werden. Das kann und darf – v.a. im Bereich Wohnen – nicht mehr lange so weiter gehen“, kritisiert Esch. „Diesen vollkommen unnötigen Zeitverlust bedauern wir sehr. Jetzt bleibt abzuwarten, ob CDU und Grüne ihrer späten Initiative auch Taten folgen lassen. Wir werden weiter Druck machen im Interesse der vielen Wohnungssuchenden und der Entwicklung unserer Stadt“, ergänzt Werner Esser, planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.