
Gehörlose und Gehörgeschädigte sollten teilhaben können an den Liveübertragungen der öffentlichen Ratssitzungen und damit insgesamt am politischen Leben in unserer Stadt. In diesem Punkt waren sich alle Fraktionen im Rat der Stadt Bonn einig. Nur bei der Umsetzung…
Die Linksfraktion hatte beantragt, Gebärdendolmetscherinnen und –dolmetscher einzusetzen. Die anderen Fraktionen zweifelten an der finanziellen und technischen Umsetzbarkeit dieses Vorschlags und beschlossen schließlich einen Kompromissvorschlag der SPD-Fraktion. Die Verwaltung wurde gebeten zu prüfen, ob es eine technische Lösung mit Untertiteln und eine für die Trägerinnen und Träger von Hörgeräten gibt. Ist es möglich, dass sich Gehörlose und Gehörgeschädigte oder ihre Betreuerinnen und Betreuer bei der Stadt für eine Live-Übertragung mit Gebärden-Dolmetscher anmelden; also ein Angebot auf Abruf? Wie halten das andere Kommunen mit Gebärdendolmetschung in Gremien? Auch dies wurde die Verwaltung gebeten herauszufinden.
„Alle Fraktionen im Rat der Stadt Bonn unterstützen den Inklusionsprozess in allen politischen Gremien und Fachbereichen uneingeschränkt. Allerdings ist uns nicht geholfen, wenn vor lauter Aktionismus die Frage nach der Umsetzbarkeit unbeantwortet bleibt. Deshalb haben wir einen Kompromiss vorgeschlagen und freuen uns, dass sich der Rat dem anschließen konnte. Wir sind gespannt auf die Informationen, die wir daraufhin von der Verwaltung und auch aus anderen Städten bekommen werden und entschlossen, dieses Projekt weiter voranzutreiben“, erklärt Bärbel Richter, SPD-Fraktionsvorsitzende.