
In den vergangenen Wochen häuften sich in Beuel und besonders in Oberkassel Vorfälle mit kriminellen Jugendbanden. Angesichts dieser angespannten Situation hatte sich der Beueler SPD-Bezirksverordnete und stellv. Bezirksbürgermeister Ralf Laubenthal an die Polizeipräsidentin Ursula Brohl-Sowa gewandt und um Informationen zum Sachstand und den vorgesehenen Maßnahmen seitens der Polizei gebeten.
„So sehr man sich auch über die lückenhafte Informationspolitik der Polizei zum Thema Jugendbanden in Oberkassel ärgern kann, so sehr muss man auch die Gründe dafür akzeptieren“, erklärt Laubenthal nach mehreren Gesprächen mit dem Präsidium. „Wie mir von der Polizeipräsidentin mitgeteilt wurde, war es gerade im aktuellen Fall besonders wichtig, so wenige Informationen wie möglich an die Öffentlichkeit dringen zu lassen, um die Ermittlungen voran bringen und nach Möglichkeit alle Täterinnen und Täter dingfest machen zu können.“
Natürlich reagiere die Polizei sofort auf Anzeigen, könne aber nur soweit vorgehen, wie es gesetzlich möglich sei. Jugendliche genießen schließlich einen besonderen Schutz im Strafrecht. Besonders am Herzen liegt Laubenthal der Schutz der Opfer. „Ob dieser in den vorliegenden Fällen besondere Berücksichtigung fand, konnte mir von der Polizei nicht eindeutig dargelegt werden. Deshalb bin ich eher skeptisch“, so Laubenthal. „Hier entscheidet sich mit, wie ein Stadtteil aus einer solchen Geschichte wieder herauskommt; nicht nur in polizeilichen Ermittlungen und strafrechtlichen Erwägungen. Wenn die Opfer keine Unterstützung finden, verfallen viele von ihnen in noch größere Angstzustände und fühlen sich zu Recht allein gelassen. Da muss unbedingt nachgebessert werden. Die Bringschuld liegt ganz klar bei den zuständigen Behörden.“