Realschule Medinghoven wird nach Margot Barnard benannt – Schulausschuss beschließt, CDU enthält sich

Gieslint Grenz
Gabriele Klingmüller, Stadtverordnete
Gabriele Klingmüller

In der vergangenen Woche wurde Margot Barnard in London das Bundesverdienstkreuz verliehen. Die beiden schulpolitischen Sprecherinnen der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, Gieslint Grenz und Gabriele Klingmüller, gratulieren ihr dazu von ganzem Herzen und freuen sich, dass die Realschule Medinghoven mit Zustimmung von Margot Barnard noch in diesem Schuljahr den Namen Margot-Barnard-Realschule tragen wird. Nach langem Hin und Her hat dies der Schulausschuss mehrheitlich (bei Enthaltung der CDU) beschlossen.

Vor einem Jahr hat die schwarz-grüne Koalition noch argumentiert, man dürfe – wie bei Straßen – nur nach Personen benennen, die mindestens ein Jahr verstorben sind. „Damit hat Schwarz-Grün nicht nur die Schulgemeinde enttäuscht, sondern erteilte zudem Margot Barnard, 93 Jahre alt und Verfolgte des Nationalsozialismus, eine deutliche und skandalöse Abfuhr. Das war unwürdig!“, kritisieren die Sozialdemokratinnen nach wie vor. Der Antrag der Schule auf Umbenennung wurde daraufhin von der Verwaltung erst einmal zurückgezogen.

Seit vielen Jahren kommt Frau Barnard regelmäßig in die Realschule zu Besuch und berichtet als Zeitzeugin von ihren Erlebnissen mit dem nationalsozialistischen Regime. „Sie setzt damit in beeindruckender Weise ein Zeichen gegen Rechtsradikalismus und für Toleranz – bis ins hohe Alter“, bewundern Grenz und Klingmüller.