Die NGO-Familie in Bonn ist um ein Mitglied größer geworden. Denn der Globale Treuhandfonds für Nutzpflanzenvielfalt (GCDT) hat seinen Dienstsitz von Rom nach Bonn verlegt und öffnet heute im Alten Bundestag offiziell seine Türen. Die SPD hatte 2010 im Ausschuss für Internationales und Wissenschaft der Stadt Bonn den Anstoß für die Ansiedlung des GCDT gegeben und die Bewerbung mit Lobby-Arbeit auf Bundes- und Landesebene weiter vorangetrieben. "Dazu gehörte etwa der Beschluss des Bundestags über den Beitritt Deutschlands zum Treuhandfonds, der notwendige Voraussetzung für die Ansiedlung war", erklärt Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber (SPD). Der GCDT befasst sich mit dem Erhalt pflanzengenetischer Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft und unterhält die Saatgutbank in Spitzbergen.
"Die Bundesstadt beweist sich damit erneut als führender Standort für internationale Politik und Nachhaltigkeit in Deutschland", freut sich Kelber. Bonn hat mit seinem dichten Netz internationaler Organisationen, Bundesbehörden aus dem Bereich Landwirtschaft und Entwicklung sowie mit den Vereinten Nationen überzeugt. Kelber will die Standortbedingungen für Nichtregierungsorganisationen (NGO) in Bonn aber weiter verbessern und darum in der nächsten Legislaturperiode ein Gaststaatsgesetz auf den Weg bringen, mit dem die rechtliche Rahmenbedingungen für NGOs verbessert werden.
"Viele NGOs verweisen darauf, dass in Wien und Genf bessere Bedingungen für ihre Arbeit herrschen. Diesen Wettbewerbsnachteil müssen wir durch ein Gaststaatsgesetz ausgleichen", fordert der SPD-Politiker. Ein erster Schritt dazu ist getan: Die SPD hat in ihrem in Augsburg verabschiedeten Regierungsprogramm 2013-2017 beschlossen, dies in der nächsten Wahlperiode umzusetzen.