Neue Seilbahnverbindung Dottendorf–Venusberg/Unikliniken? – SPD drängt auf Machbarkeitsstudie, Verwaltung wäre zur Beauftragung bereit

Werner Esser
Gabriele Klingmüller, Stadtverordnete
Gabriele Klingmüller
Herbert Spoelgen

Ist eine Seilbahnverbindung auf den Venusberg wirtschaftlich und technisch machbar? Käme eher eine „Standseilbahn“ oder eine „Schwebeseilbahn“ infrage? Wie könnte die Trasse verlaufen? Soll die Seilbahn tariflich in das VRS-System integriert werden? Dies sind die Grundlagen, nach denen die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn in einer Großen Anfrage gefragt hat. In ihrer Stellungnahme hat die Verwaltung nun unter anderem angekündigt, sie werde dem Planungsausschuss im Herbst eine Beschlussvorlage über die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie vorlegen.

„Ich freue mich, dass Bewegung in das Thema kommt! Eine Seilbahnverbindung zur Uniklinik würde die beiden einzigen Zufahrtsstraßen auf den Venusberg deutlich entlasten. Das wachsende Klinikum beschäftigt fast 5000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und wird im Jahr von rund 270.000 ambulanten Patienten aufgesucht. Hinzu kommen Studierende und Besucherinnen und Besucher. Viele von ihnen könnten von der schnellen Verbindung auf den Berg profitieren. Wir werden darauf drängen, dass die Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wird“, ist sich Werner Esser, verkehrspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion sicher.

In ihrer Stellungnahme erklärt die Verwaltung, neuere Fahrgastzählungen zeigten, dass die Straßenbahnverbindung vom Hauptbahnhof nach Dottendorf vor allem morgens längst ihre Kapazitätsgrenze erreicht hat. „Vor allem ist das dann der Fall, wenn morgens die Hauptanreisezeiten zu den Uni-Kliniken und zu den Schulen in der Südstadt und Kessenich zusammenfallen. Da müsste dann nachgebessert werden. Die Seilbahn soll sinnvoll mit der Straßenbahn kombiniert werden können“ erläutert Herbert Spoelgen, SPD-Fraktionsvorsitzender in der Bezirksvertretung Bonn.

„Ich plädiere dringend dafür, dass die Umwelt- und Klimaschutzeffekte einer Seilbahn im Abwägungsprozess besondere Berücksichtigung finden“, betont Gabriele Klingmüller, umweltpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Stadtverordnete für Ippendorf und den Venusberg. „Seilbahnen verbrauchen sehr wenig Energie und erzeugen daher nur sehr geringe Emissionen von CO², Staub und Stickoxiden. Außerdem sind sie weitgehend lautlos unterwegs. Seilbahnen tragen damit zu einer Reduzierung der Luftverschmutzung und Lärmbelastung bei. Ein klimafreundliches, innovatives Verkehrsmittel für Bonn als Stadt des Klimaschutzes – da geht eigentlich kein Weg dran vorbei!“