


Das Unwetter, das am 20. Juni über Bonn niedergegangen ist, hat Bad Godesberg besonders schwer getroffen. Der Godesberger Straßentunnel war fast 24 Stunden lang gesperrt, aber ausschlaggebend sind vor allem die vielen Schäden an Privathäusern. Besonders schwer war Mehlem betroffen, wo der Bach knapp drei Jahren nach dem Einsturz der Böschung wieder die Straßen überflutete. „Ärgerlich ist, dass bis heute noch keine Hochwasserschutzplanung für Mehlem vorliegt“, kritisiert Dr. Helmut Redeker, stellv. Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und Mehlemer Stadtverordneter.
Aber nicht nur der Stadtteil Mehlem war in Bad Godesberg betroffen. „In Lannesdorf ist der Wittgesbach über seine Ufer getreten. Auf dem Heiderhof, im Pennenfeld und im Villenviertel wurden Keller und Souterrainwohnungen überschwemmt“, berichtet Hillevi Burmester, stellv. Bezirksbürgermeisterin von Bad Godesberg und Vorsitzende der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung. Deshalb hat die SPD-Fraktion beantragt, die Verwaltung möge in der kommenden Sitzung der BV Bad Godesberg über die Schäden berichten, die durch das Unwetter am 20. Juni verursacht wurden. Der Bericht soll einen Überblick geben und auch erste Ursachenforschung betreiben, damit möglichst schnell Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. „Wir wünschen uns, dass die Stadt sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten engagiert und zusätzlich Maßnahmen Dritter anregt“, so Burmester und Redeker.
„Einige ältere Lannesdorferinnen und Lannesdorfer haben mir erzählt, dass es früher einmal Bachpatinnen und -paten gab. Die haben im Frühjahr z.B. die Büsche am Bachlauf geschnitten, loses Holz und Buschwerk entfernt und bei Hochwasser dafür gesorgt, dass der Bach sich ausbreiten konnte, ohne dass mitgeschwemmte Teile die Einflüsse in die Kanalisation verstopften“, berichtet Gieslint Grenz, Stadtverordnete für Lannesdorf. „Außerdem wurden von den Bachpaten auch Aufräumaktionen organisiert. Vielleicht könnte man diese Tradition wiederbeleben.“