Ansiedlung bonnorange am Schlachthof vom Tisch – Kränzchen-Koalition übergeht Ausschuss

Ernesto Harder, Vorsitzender der SPD-Bonn, Sprecher der SPD-Fraktion im Rat  Stadt Bonn im Ausschuss für Wirtschaft und Arbeitsförderung
Ernesto Harder

„Inhaltlich sind wir hochzufrieden, dass sich CDU und Grüne uns mit einiger Verspätung angeschlossen und die Ansiedlung von bonnorange auf dem ehemaligen Schlachthofgelände für erledigt erklärt haben“, meint Ernesto Harder, wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn und Vorsitzender der Bonner SPD. „Die Entscheidungsfindung an sich stört mich allerdings gewaltig.“

Denn noch in der Sitzung des Wirtschaftsausschusses vergangene Woche vertagte die Ratsmehrheit das Thema Weiterentwicklung und Aufwertung des Schlachthofgeländes auf nach den Sommerferien. „Es ist schlichtweg nicht korrekt, in der Sitzung eines der zuständigen Ausschüsse eine Entscheidung zu vertagen, um sie, wie wir heute der Lokalpresse entnehmen durften, am Montag dieser Woche hinter verschlossenen Fraktionstüren unter sich zu beschließen und dann auch noch als endgültig gesetzt zu verkaufen“, kritisiert Harder. „Das ist intransparent, degradiert den Ausschuss und fördert Politikverdrossenheit.“

Auf der Tagesordnung des Ausschusses hatte eine Mitteilungsvorlage der Verwaltung zu den städtebaulichen Perspektiven für das Schlachthofgelände und zu den städtischen Bemühungen um eine mögliche Veräußerung der Grundstücke gestanden. „Wir hatten u.a. beantragt, eine Ansiedlung von bonnorange am Schlachthof nicht weiter zu verfolgen. Denn auch die AöR selbst hatte zu ihrer Verwaltungsratssitzung erklärt, ein Umzug auf das Schlachthofgelände sei nicht zwingend nötig und alle Baumaßnahmen könnten, zu geringeren Baukosten, auch am Standort Lievelingsweg umgesetzt werden. Für uns war dieses Thema spätestens damit vom Tisch. Gut, dass das nun auch die Koalition eingesehen hat“, erklärt Harder.