
"Im Vergleich zu städtischen Wohnungsbaugesellschaften wie der VEBOWAG gibt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) viel zu wenig für die Instandhaltung ihrer Wohnungen aus", kritisiert Bonns Bundestagsabgeordneter Ulrich Kelber (SPD). Kelber hatte das Bundesfinanzministerium (BMF) angeschrieben und danach gefragt, wohin eigentlich die Mieteinnahmen fließen. Laut BMF erwirtschaftete die BImA 2012 5,24 Mio. Euro (2010: 4,96 Mio. Euro) mit der Vermietung ihrer Bonner Wohnungen.
Während die städtische Immobiliengesellschaft VEBOWAG 20 bis 24 Euro/qm jährlich investiert, gibt die BImA für Wohnungen nur 13,40 Euro/qm aus. Damit relativieren sich auch die 1,7 Mio. Euro, die in den nächsten Jahren für die Sanierung der Siedlung in Tannenbusch investiert werden. "Denn bei 27.000 qm Wohnfläche in Tannenbusch müsste die BImA ohnehin 540.000 bis 660.000 Euro jährlich in Instandhaltung investieren", rechnet Kelber vor.
Angesichts des großen Sanierungsstaus fordert Kelber, dass die 13,40 Euro/qm deutlich aufgestockt werden. "Mir geht es nicht nur um die Sanierung der verlotterten Siedlungen, sondern um den dauerhaften Erhalt der Wohnqualität", sagt Kelber. Der SPD-Politiker erinnert zudem daran, dass der Leerstand bei den Bonner Wohnungen der BImA in Bonn zehnmal so groß ist wie bei der VEBOWAG. "Auch die Siedlung in Tannenbusch beweist, dass wir dringend eine Zweckentfremdungssatzung in Bonn brauchen", fordert Kelber die schwarzgrüne Ratskoalition auf, den Widerstand dagegen endlich aufzugeben.