
Erleichtert zeigt sich Peter Kox, sportpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Bonn, über den am 18. Juli, nach intensiver Debatte, gegen die Grünen und die Mehrheit der CDU-Fraktion gefassten Beschluss, alle Bäder – auch das Kurfürstenbad – zu erhalten und endlich mit der Sanierung der Bonner Bäder zu beginnen. „Schon im Januar 2007 hat der Rat fraktionsübergreifend ein Bäderkonzept beschlossen, dass u.a. die Schließung des Viktoriabads und die prioritäre Sanierung des Frankenbads vorsah“, ruft Kox in Erinnerung. „Die SPD-Fraktion hat immer zu diesem Beschluss gestanden und die CDU und Grünen dafür kritisiert, dass in den vergangenen Jahren weder entscheidende Sanierungsarbeiten in den Freibädern, noch in den Hallenbädern angepackt werden konnten.“ Der aktuelle Beschluss werde nun, so hofft Kox, endlich konsequent umgesetzt.
Nicht zufrieden ist die SPD-Fraktion mit der Ablehnung ihres Antrags zur Fortentwicklung des Bäderbetriebs. „Wir wollen, dass der Bäderbetrieb so schnell wie möglich in eine dafür geeignete Organisationsform – z.B. in eine GmbH – umgegliedert wird. Das von CDU und Grünen vor zwei Jahren beauftragte Bädergutachten hat genau dies als ersten Schritt empfohlen, um die Bäder wirtschaftlicher zu betreiben“, erläutert Kox. „Leider haben wir dafür im Rat keine Mehrheit gefunden. Wir werden aber an dem Gedanken festhalten – weil er richtig ist, wie sich in den Ausschüssen und auch im Rat leider wieder am Beispiel des Kinderbeckens im Römerbad gezeigt hat.“
Das Kinderbecken im Römerbad, Bonns größtem Schwimmbad, ist seit mehreren Saisons außer Betrieb, weil sich CDU und Grüne bislang nie zur Bewilligung der für die notwendige Verlegung und den Neubau vorgesehenen 470.000 Euro durchringen konnten. „Seit Jahren mahne ich den Neubau an, um die Attraktivität und damit letztlich auch die Wirtschaftlichkeit des Bades zu steigern, und konnte erreichen, dass die Pläne dafür endlich konkretisiert wurden – leider erhebliche Kostensteigerung seit den ersten Schätzungen von vor vier Jahren inklusive“, erklärt Kox. Die Verwaltung hatte daher einen Teil der Millionenbeträge, die in den vergangenen Jahren zwar im Haushalt für Badsanierungen bereitstanden, aber wegen des schwarz-grünen Widerstands nicht investiert werden durften, in die Maßnahme Römerbad umgeschichtet.
„Und dennoch hat die Koalition gestern einen völlig willkürlichen Kostendeckel von 400.000 Euro festgelegt und die bislang niemals bestrittene Notwendigkeit der Verlegung des Beckens weg vom tiefen Springerbecken bezweifelt. Nun geht die Sache in die nächste politische Prüfschleife, und mit etwas Pech steht die geplante Fertigstellung 2014 erneut auf der Kippe. Es ist zum Haare raufen, wie hier mit Bonns größtem Freibad umgegangen wird“, ärgert sich der SPD-Mann.